Kürtener Feuerwehr rettet Fahrer aus dem Wrack. Die Bewohner hatten Glück. Das Fachwerkhaus musste gegen einen Einsturz gesichert werden.
Schwerer UnfallAuto kracht in Kürten durch die Wand ins Wohnhaus

In der Nacht zum Samstag krachte ein Auto in ein Fachwerkhaus an der Wipperfürther Straße in Kürten-Dürscheid.
Copyright: Anton Luhr
Eine Autofahrt in Kürten-Dürscheid endete Samstagnacht abrupt. Ein Fahrer kam in einer Kurve der Wipperführter Straße von der Fahrbahn ab und krachte mit seinem Auto mit großer Wucht durch die Hauswand ins Wohnzimmer. Das Fachwerkgebäude musste gegen einen Einsturz gesichert werden. Die Bewohner hatten großes Glück. Unklar ist noch die Ursache für den Unfall.
Der Anruf erreichte die Kürtener Feuerwehr um 3.13 Uhr Samstagnacht und löste einen Großeinsatz aus, berichtet Stefan Landwehr, Leiter der Kürtener Feuerwehr. Denn es hieß, der Fahrer sei eingeklemmt. Die erste Alarmierung lautete, im Haus würde es brennen, was sich aber nicht bewahrheitete. Landwehr vermutet, es habe durch den Zusammenbruch des Gemäuers eine große Staubwolke gegeben – ähnlich der von Rauchschwaden bei einem Brand.
Die Feuerwehr befreite den eingeklemmten Fahrer
Die beiden ehrenamtlichen Löschgruppen Dürscheid und Bechen mit 24 Kameraden unter der Einsatzleitung von Harald Theisen, stellvertretender Leiter der Kürtener Feuerwehr, sowie zwei Rettungswagen, einem Notarzt und den Kräften der Polizei waren schnell vor Ort. Später wird noch das Technische Hilfswerk (THW) dazu geholt, um die Statik des Hauses zu sichern.
Der verunglückte Kombi habe zwischen den Hauswänden festgesteckt, schildert Landwehr die Situation, als die Feuerwehr eintraf. Nur ein kleines Stück des Hecks habe in den Straßenraum geragt. Der Rest des Fahrzeugs stand im Wohnraum.
„Wir mussten die Autotür mit schwerem technischen Gerät herausbrechen, um den Patienten bergen und dem Rettungsdienst übergeben zu können“, sagt Landwehr. Zur Schwere der Verletzungen sowie zur Ursache des Unfalls sowie den Details des Unfallhergangs konnte die Polizei am Sonntag keine Angaben machen. Weitere Personen saßen aber nicht in dem Unfallauto.
Die drei Bewohner lagen ihren Betten und schliefen
Zum Zeitpunkt des Unfalls lag die dreiköpfige Familie in der oberen Etage des Wohnhauses im Bett und schlief. „Die drei Bewohner hatten wirklich sehr großes Glück. Ihnen ist nichts passiert, alle sind unverletzt geblieben“, sagt Landwehr. Aber der Schreck ist natürlich riesengroß. Die Hausbewohner sind quasi von dem Lärm geweckt worden, als der Wagen durch die Wand donnerte.
Das hätte schlimmer ausgehen können. Denn ein Bewohner müsse morgens immer sehr früh aufstehen, um zu seiner Arbeit zu gehen. Eine halbe Stunde später hätte er mit seinem Kaffee in seinem Wohnzimmer gesessen, habe der Mann Landwehr erzählt.
Das Fachwerkhaus ist vorerst gesperrt
Neben Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei ist auch das Technische Hilfswerk aus Siegburg mit seinen Fachberatern für Statik im Einsatz gewesen. Stützpfeiler mussten in dem alten Fachwerkhaus angebracht werden, um die Standfestigkeit zu garantieren. Das Loch in der Fassade wurde mit Verbundholz provisorisch geschlossen.
„Das Haus ist vorerst gesperrt. Niemand darf es im Augenblick betreten“, sagt Landwehr. Es müssten erst weitere umfängliche Untersuchungen der Fachleute des Technischen Hilfswerks stattfinden, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. Das zuständige Energie-Unternehmen hat noch am Samstag in der Früh die Gas- und Stromleitungen abgeklemmt, damit nichts passieren kann.
Die Bewohner sind jetzt erstmal obdachlos. Sie haben aber, wie Landwehr zwischenzeitlich erfahren hat, Verwandtschaft in Dürscheid, die sie aufnehmen können.
Der Kürtener Feuerwehrchef bedankt sich im Namen der Einsatzkräfte bei den Nachbarn, die aus dem Schlaf gerissen von dem Lärm vor ihrer Haustür, die Bergungsarbeiten verfolgten: „Sie haben uns gut mit Getränken und zu Essen versorgt.“