Pavement-Records-Studio in BensbergIn diesem Studio haben Cat Ballou ihre CD aufgenommen

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Hier haben auch Cat Ballou ihr neues Album aufgenommen.

Hier haben auch Cat Ballou ihr neues Album aufgenommen.

Bensberg – Irgendwo im Keller spielt jemand Gitarre, ansonsten ist kein Ton zu hören. Nichts von dem Lärm auf der Buddestraße samt Großbaustelle direkt vor der Haustür. „Das ist auch besser so“, sagt Detlef Vorholt, öffnet eine schwere Tür und führt die Besucher in einen Raum mit einem riesigen Mischpult. Durch eine Glasscheibe ist das Studio zu sehen, in dem erst vor kurzem die Band Cat Ballou ihre neue CD „Mir jetz he!“ aufgenommen hat. Wir sind im kreativen Untergeschoss des Musiklabels Pavement Records, das Paveier-Musiker Detlef Vorholt Ende der 80er-Jahre mit seinen Paveier-Bandkollegen gegründet hat. „Wir hatten kein Geld, aber eine gute Idee.“ Aufgenommen wurde damals noch in einem kleinen Kellerstudio in Dellbrück, die ersten Singles in einer kleinen Garagenfirma in Schwerte gepresst, am Küchentisch die Aufgaben unter den Bandkollegen verteilt: „Unser Bassist Bodo wurde Vertriebsleiter, Micky machte das Marketing, Klaus hatte studiert und war für die Verträge zuständig“, erinnert sich Vorholt an die Anfänge des Musiklabels, das seinen Sitz seit Mitte der 90er-Jahre an der Buddestraße 13 in Bensberg hat.

Heute bringt Pavement Records die Tonträger zahlreicher Künstler und Bands aus der Region heraus, von den Bläck Fööss über Brings, Bernd Stelter und den Cölln Girls bis hin zu Cat Ballou, Kasalla und den Klüngelköpp. Natürlich auch die Platten der Paveier, von deren Mitgliedern inzwischen allein noch Detlef Vorholt im Musiklabel tätig ist.

Der Mann mit dem Akkordeon deutet auf den Sessel am Mischpult, auf dem bei den jüngsten Aufnahmen für das neue Cat-Ballou-Album vor allem Matthias Stingl gesessen hat. 56 analoge Kanäle hat das Mischpult, das sich heute durch die Verbindung mit Computertechnik beliebig erweitern lässt.

„Ein Hit lässt sich nicht berechnen“

Um ein Album aufzunehmen, benötige man in der Regel mindestens einen Monat, sagt Vorholt. „Einiges an den Stücken entwickelt sich im Studio“, weiß der Musiker und Inhaber des Musiklabels, das auch zahlreiche Sampler-CDs wie „Karneval der Stars“ oder die „Kölsche Weihnacht“ herausbringt. „Ein Hit lässt sich nicht berechnen.“

Vorholt schaut auf die goldenen Platten an der Wand. Sein Rezept für erfolgreiche Musikproduktionen: „Selbst Musik machen und immer nah am Puls sein“, sagt der 57-Jährige. „Es gibt nur acht Töne, die Kunst ist, wie sie zusammengesetzt werden.“

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