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Polizeieinsatz in RefrathViel Wirbel um Hubschrauber

Lesezeit 2 Minuten

Die Polizei setzt ihren Hubschrauber ein, um die Besatzung am Boden bei einer Suche aus der Luft zu unterstützen.

Bergisch Gladbach – Willi Schneider aus Refrath ist sauer und mit ihm etliche Bürger in Refrath. Vor wenigen Tagen wurden etliche Refrather gegen 4 Uhr nachts von einem Polizeihubschrauber aus dem Schlaf gerissen. Mehrere Minuten kreiste der Drehflügler über Refrath. Der Grund für den Einsatz: Die Polizei suchte mit sechs Streifenwagen und dem Helikopter nach Autoeinbrechern – ohne Erfolg.

„Einsatz war übertrieben“

„Dieser Einsatz war übertrieben. Wir haben hier in Refrath zwei Altenheime, und die Polizei sucht , ohne Rücksicht auf die Bewohner, mit einem lauten Hubschrauber nach Autoeinbrechern“, beschwert sich Schneider. Der Refrather findet den Einsatz der Ordnungshüter überzogen. „Viele Menschen haben sich so ihre Gedanken gemacht. Ob ein Mörder gesucht wird oder jemand in Not geraten ist. An Autodiebstahl hat wohl niemand gedacht“, berichtet Schneider.

Die Kreispolizei dagegen hält den Einsatz des Hubschraubers bei der Fahndung für durchaus angemessen. Polizeisprecherin Claudia Kammann bestätigt zwar, dass der Hubschrauber in der Nacht zu Montag rund 15 Minuten in Refrath zu hören war, weist aber den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit zurück.

„Wir haben in den letzten Monaten vermehrt mit Einbrüchen in Kraftfahrzeuge zu tun und setzen alles daran, die Diebe zu fassen. Es geht um mehr als um den Einbruchdiebstahl in ein Fahrzeug“, betont Claudia Kammann.

Hoffnung auf Wärmebildkamera

Der Hubschrauber sei mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet gewesen. Gerade in den frühen Morgenstunden, wenn nur wenige Menschen auf den Straßen unterwegs sind, sei der Einsatz solch einer Kamera erfolgversprechend. Kammann: „Da wir sechs Streifenwagen und den Hubschrauber in der Nähe des Einsatzortes hatten, macht solch ein Einsatz Sinn. Durch die Fahrzeuge am Boden wären wir in der Lage gewesen, schnell zu reagieren, wenn die Hubschrauberbesatzung etwas entdeckt hätte.“

Im Jahr 2013 forderten die Ermittler der Kreispolizei viermal einen Hubschrauber an, um die Streifenpolizisten am Boden zu unterstützen. Kammann: „Der Helikopter ist ein Einsatzmittel ähnlich einem Auto. Überall dort, wo ein Streifenwagen nicht durchkommt, hilft der Hubschrauber. Es wäre dumm von uns, ihn nicht einzusetzen.“