Bergisch GladbachPärchen vor Gericht – Dealer verpfeift Stammkunden bei der Polizei

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Symbolbild

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Bergisch Gladbach – Weil sie mehr als ein Dutzend Mal Marihuana beim Dealer ihres Vertrauens erworben hatten, ihr Drogenhändler seine Stammkundschaft aber bei der Polizei verpfiff, als diese ihm auf die Schliche gekommen war, mussten sich zwei Gladbacher wegen mehrfachen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht verantworten.

Dort kam das mittlerweile entzweite Liebespaar billig davon, was aber nicht etwa an einer vorauseilend laxen Haltung der Justiz lag, was den Konsum derzeit noch illegaler Drogen angeht, die womöglich bald von einer neuen Regierung entkriminalisiert werden. Vielmehr gab es besondere Umstände, die sich erst nach den 13 angeklagten illegalen Drogeneinkäufen der Jahre 2019 und 2020 ergeben hatten.

Lebensumstände beider Angeklagten inzwischen anders

Der erste besondere Umstand war, dass Klaus F. (Namen geändert) im Rollstuhl in den Gerichtssaal kam. Der jetzt 37-Jährige hatte unter Drogeneinfluss einen schweren Unfall gebaut, der ihn zwar nicht das Leben, aber seine körperliche Bewegungsfähigkeit gekostet hat. Nur ein Gutes hatte der tragische Autounfall: „Seitdem nehme ich keine Drogen mehr“, sagte er vor Gericht.

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Geändert, allerdings weitaus mehr zum Positiven, haben sich auch die Umstände für seine Ex-Freundin Kathrin K. (25): Die junge Frau hat Bergisch Gladbach verlassen, lebt jetzt hundert Kilometer weit entfernt auf dem Land und ist auch im Wortsinn in anderen Umständen, nämlich im siebten Monat. Seit sie schwanger ist, nimmt sie nach eigenen Worten weder legale noch illegale Drogen zu sich.

Am Ende einigten sich alle Prozessbeteiligten auf eine milde Lösung: Das Verfahren gegen den Rollstuhlfahrer wurde im Hinblick auf eine andere Verurteilung komplett eingestellt, und die werdende Mutter muss lediglich 600 Euro Geldbuße an die Kinderkrebshilfe zahlen, die sie in Raten zu je hundert Euro abstottern kann.

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