Verkehr in GladbachLärmgeplagte Anlieger haben vom Aktionsplan nichts – Ein Kommentar

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Odenthaler Straße Verkehr 121121

Die Häuserschlucht an der Odenthaler Straße zählt zu den Lärm-Hotspots.

Bergisch Gladbach – Der Verkehrslärm überschreitet in weiten Teilen Bergisch Gladbachs die Grenzwerte. Die Fakten liegen seit fünf Jahren auf dem Tisch. Die Umgebungslärmpegel sind auf Lärmkarten erfasst. Danach wurde der Lärmaktionsplan zu Verminderung von Geräuschbelastungen erstellt. Das ist ein umfangreiches Werk, allein der Entwurf umfasst 153 Seiten.

Man weiß ganz genau, wie viel Krach man wo ertragen muss. Jede Menge ist das. Die Anlieger der Odenthaler Straße auf dem Straßenabschnitt zwischen An der Engelsfuhr und Jägerstraße sind etwa tagsüber Lautstärken von 73,4 Dezibel ausgesetzt. Von einer stillen Nacht kann auch keine Rede sein: Mit einem Pegel von 63,2 Dezibel ist es dort viel zu laut. Und Lärm macht krank. Jeden Tag fahren 11.719 Fahrzeuge auf dem Straßenstück.

Mehr Verkehr auf Gladbachs Nebenstraßen

Doch geändert hat sich durch den Aktionsplan an den hochbelasteten Hauptverkehrsstraßen leider nichts. Dabei stehen da so schöne Verbesserungsvorschläge wie Flüsterasphalt, Temporeduzierung, Lkw-Verbot, Verengung von Fahrbahnen, Verlagerung von Parkständen oder die Einrichtung von grünen Wellen. Die lärmgeplagten Anlieger haben bisher nichts davon gemerkt. Abgesehen davon, dass es auch auf Gladbachs Nebenstraßen viel Verkehr gibt.

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Jetzt, fünf Jahre später, wird der alte Plan aus der Schublade herausgeholt, ergänzt und danach wieder da abgelegt, wo er war. Denn es fehlt am Geld, am Personal und an Zuständigkeiten. Vermutlich muss nun nach einer größeren Schublade gesucht werden, weil viele Ergänzungen dazu kommen. Dabei müssten auch soziale Aspekte betrachtet werden. Denn an vielen stark befahrenen Straßen in der Stadt wohnen Menschen mit geringem Einkommen. Nur, wo bleibt der Lärmschutz? Auf der Strecke.  

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