Brand in WermelskirchenEvakuierung nach Dachstuhlbrand

Ein Dachstuhl stand in Wermelskirchen in Flammen.
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Wermelskirchen – Gleich mehrere Überraschungen warteten auf die Feuerwehr, als sie am Montagmorgen zu einem Brand in Tente zwischen Hilgen und Wermelskirchen ausrückte. Während der Löscharbeiten knallte es auf einmal mehrfach, und den Einsatzkräften flogen plötzlich Kugeln um die Ohren. Später stellte sich dann noch heraus, dass im Garten etliche Cannabis-Pflanzen blühten und gediehen. Kurz nach 6 Uhr war in einem Einfamilienhaus an der Straße Beutelshufe, nahe der Autobahn, aus noch ungeklärter Ursache der Dachstuhl in Brand geraten. Den vier Bewohnern, einer Familie mit Vater, Mutter und zwei erwachsenen Kindern, gelang es gerade noch rechtzeitig, sich unverletzt aus dem Gebäude ins Freie zu retten.
Die 77-jährige Mutter nahm das Ereignis allerdings so mit, dass sie mit starken Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Weil alle Rettungswagen in der näheren Umgebung zu diesem Zeitpunkt bereits im Einsatz waren, forderte die Feuerwehr einen Rettungshubschrauber an, der die Frau wenig später an Bord nahm und in ärztliche Obhut brachte. Die übrigen drei Familienmitglieder überstanden den Brand, ohne körperlichen Schaden zu nehmen.
Nachdem die Einsatzleitung geklärt hatte, dass sich keine weiteren Personen mehr im Haus befanden, konzentrierten die Wehrleute sich darauf, die Flammen zu löschen. Dabei peitschten plötzlich Schüsse durch den Morgenhimmel – wie sich herausstellte, waren der 77 Jahre alte Vater und sein 50-jähriger Sohn als Jäger und Sportschützen im Besitz verschiedener, legal angemeldeter Waffen und Munition. Die wurden zwar ordnungsgemäß in Stahlschränken aufbewahrt, die der Hitze allerdings nicht lange standhalten konnten. Die Einsatzkräfte unterbrachen ihre Löscharbeiten deshalb zeitweise und zogen sich vorsichtshalber zurück, bis es aufgehört hatte, zu knallen.
Damit nicht genug der Überraschungen: Im Garten hinter dem Haus verbarg sich eine kleine Plantage mit Haschisch-Pflanzen den Blicken der Öffentlichkeit, die von der Polizei – ebenso wie die Überreste der Schusswaffen – sichergestellt wurden. Der Züchter ist derzeit noch unbekannt, die Ermittlungen der Polizei laufen. Das Einfamilien-Fachwerkhaus wurde durch Flammen, Rauch und Löschwasser wahrscheinlich irreparabel zerstört. Die Rauchschwaden sorgten zeitweise für Sichtbehinderungen auf der nahen A 1.