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Gutachten soll herCDU will Bausubstanz der Alten Schule Eichhof prüfen

Lesezeit 3 Minuten

Teilansicht der Alten Schule in Eichhof.

Kürten – „Butter bei die Fische“, sagt der Rheinländer, wenn er Klarheit in einer bestimmten Sache bekommen will. „Butter bei die Fische“ will jetzt die CDU-Fraktion haben zur baulichen Situation der Alten Schule in Eichhof, einem aus den 1950er-Jahren stammenden Schulgebäude.

Vormals von Bürgergemeinschaft Eichhof und Jugendzentrum genutzt, später von Musikschule und Jugendzentrum. Und aktuell nur von der Musikschule, die die Alte Schule als Zentrum der Musikschule und Kulturort übernehmen möchte.

Erst vor den Sommerferien hatte die Gemeinde das Grundstück als möglichen Standort zur Unterbringung von Geflüchteten benannt. Die Gedanken gingen an einen Abbruch und dem anschließenden Aufstellen von Raummodulen. Eine Prüfung dazu läuft intern im Rathaus. Ebenfalls war eine Begehung des Gebäudes durch die Verwaltungsführung vorgesehen.

CDU gibt Prüfauftrag ans Rathaus

Für den nächsten Bauausschuss beantragt die CDU einen Prüfauftrag an die Verwaltung: Ein unabhängiges Baugutachten soll Klarheit über die Bausubstanz und die vorhandenen Mängel am Gebäude geben. Auch zu einer möglichen Investitionssumme zum Erhalt des Gebäudes wünscht sich die CDU eine Aussage. Die Verwaltung, sagt der Fraktionsvorsitzende Jochen Zähl, betone seit Jahren, dass das Gebäude marode sei. Nur deshalb sei der Neubau des Jugendzentrums in Kürten-Mitte angegangen worden, die Gemeinde habe dafür rund eine Million Euro investiert.

Alte Schule ist mit „geringem Aufwand“ zu erhalten

Andererseits gebe es ein Exposé des unabhängigen Bausachverständigen Norbert Stannek (aus dem August 2018), das zu einem ganz anderen Ergebnis komme: Das Gebäude sei mit geringem Aufwand zu erhalten, nur wenige Mängel müssten akut beseitigt werden.

Im Entwurf zum kommenden Integrierten Stadtentwicklungskonzept für die Gemeinde Kürten (Isek), das Zähl anführt, wird als „Handlungsempfehlung“ vorgeschlagen, die Alte Schule als Ort für Begegnung und Kommunikation aller Generationen „mittels umfassender baulicher Sanierung“ aufzuwerten und um weitere Räumlichkeiten zu ergänzen. Dafür könnte das Förderprogramm Dritte Orte genutzt werden; hierbei hatte die IG Eichhof/Sülze bereits einmal eine Absage erhalten.

Aufwertung des Außengeländes geplant

Das Außengelände, so die Isek-Planer weiter, könnte als „multifunktionaler Mehrgenerationentreffpunkt neu konzipiert werden. Von einem „attraktiven Kinderspielplatz“ und „Sport- und Begegnungsangeboten für alle Generationen“ ist die Rede. Vom Förderprogramm Dorferneuerung könnten Gelder kommen.

„Entwicklungsziel für die Ortschaft Eichhof/Sülze ist es, mit einer baulichen Modernisierung und Erweiterung einen öffentlichen Ort zur nachbarschaftlichen Begegnung und zur Etablierung weiterer sozialintegrativer und kultureller Angebote im Ort zu schaffen.“ Das Isek greift damit eine Idee der IG Eichhof/Sülze auf, die sich in der Alten Schule einen kulturellen und sozialen Dorfmittelpunkt vorstellen könnte.

Schon vor Jahren hatte der IG-Vorstand entsprechende Pläne vorgelegt, unterstützt von Dieter Prinz und Werner Lietz von der Bürgeragentur Kürten. Prinz hatte Skizzen für eine Umgestaltung des Geländes angefertigt. Die IG kämpft für den Erhalt des Gebäudes.