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Jugendzentrum in KürtenCarina Zogbaum ist neue Leiterin der Alten Schule Eichhof

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Kürten – Carina Zogbaum hat sich schnell eingelebt. Die junge Frau bringt in ihre neuen Aufgabe viel Erfahrung aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein, aber: „Die Einrichtungsleitung eines Jugendzentrums ist dennoch etwas Neues für mich.“ Im Januar hat Carina Zogbaum die Leitung des Katholischen Kinder- und Jugendzentrums Alte Schule in Kürten-Eichhof übernommen, ein Haus in der Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur Leverkusen/Rhein-Berg/Oberberg. Vorgängerin Nina Engelbert ist nach Burscheid ins Jugendzentrum Megaphon gewechselt. Mitarbeiter Serge Poort leitet nun zwei Unterkünfte für Flüchtlinge in Wermelskirchen. Geblieben ist Mitarbeiter Andreas Schünke. Feste Ansprechpartnerin in der Jugendagentur-Zentrale in Bergisch Gladbach ist weiterhin Fachbereichsleiterin Manuela Muth.

„Pimp my Klo“

Die „Neue“ wünscht sich, dass sich die Kinder und Jugendlichen in den Räumen wohlfühlen. „Das ist ein Ort für die Jugendlichen, den sie selbst mitgestalten sollen.“ Erste Ideen gibt es, etwa einen Tapetenwechsel auf der Toilette, neudeutsch „Pimp my Klo“ genannt. Auch die Arbeit mit Graffiti bleibt Schwerpunkt. Ein Nebenraum der Alten Schule soll mit ausgedienten Fahrradschläuchen zur „Chill-Out-Area“ werden. Kreative Ideen sind gefragt. Wichtiger noch ist Carina Zogbaum der intensive persönliche Kontakt, das offene Ohr. „Das ist meine große Stärke“, sagt sie. Die Kinder und Jugendlichen sollen wegen ihr, wegen ihres Kollegen in die Alte Schule kommen. Beziehungsaufbau und Vertrauensbildung haben für Zogbaum große Bedeutung.

Die Leiterin bringt einen großen Erfahrungsschatz mit nach Kürten-Eichhof. Mit 16 Jahren schon hat sie eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und sich anschließend auf vielen Feldern intensiv weiterqualifiziert, etwa in Heilpädagogik und Psychomotorik. Es folgte ein Bachelor-Studienabschluss im Fach Soziale Arbeit. Einige Jahre hat sie an der Peter-Petersen-Schule in Köln-Höhenhaus gearbeitet, die vergangenen zehn Jahre in Kürten-Biesfeld bei der Stiftung Die Gute Hand gewirkt. Dort kümmerte sich Carina Zogbaum um Heranwachsende mit autistischen Symptomen und um Jugendwohngruppen. Zuletzt war sie Leiterin der psychologisch-heilpädagogischen Fach- und Fallberatung in den ambulanten Diensten der Guten Hand. „Ich will mich unbedingt weiterentwickeln und dazu lernen“, sagt sie zu ihrem Schritt zur Katholischen Jugendagentur.

Ihren guten Kontakt zur Guten Hand will sie nutzen, um künftig eine stärkere Kooperation mit der heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung zu erreichen. In Kürten-Biesfeld ist die neue Leiterin großgeworden, der damalige Pfarrer Josef Prinz hat sie getauft.

Die Einbindung der neu nach Kürten gekommen jugendlichen Flüchtlinge wird ein weiteres Thema der näheren Zukunft sein für die Alte Schule. Hier wird an ein Kino-Angebot mit Übersetzungsmöglichkeit nachgedacht. Carina Zogbaum verspricht sich, dass Heranwachsende über diese Schiene leichter den Zugang zum jeweils anderen finden. Privat ist die von Tieren unterstützte Pädagogik ihr Steckenpferd, „das ist besonders heilsam für Kinder mit Förderbedarf“. Mit ihren beiden Hunden ist sie häufig auf dem Agility-Parcours anzutreffen.

Das Kürtener Kinder- und Jugendparlament sowie die Gesamtschule sind für die Leiterin als feste Partner gesetzt. Im Frühjahr steht eine Befragung zur Zukunft des Jugendzentrums an, organisiert vom Nachwuchsparlament: Die Gemeinde will das sanierungsbedürftige Haus aufgeben und hält Ausschau nach Alternativen, vielleicht in Eichhof, vielleicht an anderer Stelle. Aus den Ergebnissen der Umfrage könnten neue Erkenntnisse gewonnen werden, hofft Carina Zogbaum: „Je näher wir nach Kürten kommen, umso besser..“