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Neue TechnikBatteriespeicher soll nach Kürten kommen

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Das Foto zeigt das mögliche Gelände für die Batteriespeicher: Eine Wiese an der Bergstraße in Kürten

Auf dieser Wiese an der Bergstraße in Kürten könnten die Batteriespeicher errichtet werden

Die Energiegenossenschaft Prokon plant den Bau eines Batteriespeichers an der Bergstraße in Kürten

In der Gemeinde Kürten sollen auf einer rund 1000 Quadratmeter großen Fläche in Nachbarschaft zum Umspannwerk und zur Feuerwache an der Bergstraße mehrere Batteriespeicher errichtet werden. Das Gelände liegt zwischen den Ortsteilen Kürten-Mitte und Busch. Derzeit wird es als Wiese genutzt. Im Planungsausschuss stellte Projektleiter Pieter Käding vom Unternehmen Prokon das Vorhaben vor.

Prokon ist eine eingetragene Genossenschaft mit Sitz in Itzehoe in Schleswig-Holstein. Ein halbes Dutzend an Speichergeräten könnten auf dem Gelände wohl Platz haben, so war es den Skizzen zu entnehmen. Die Nähe zur Umspannstation sei wichtig für die Einspeisung ins Netz, sagte Käding. Solche Batteriespeicher seien in Zukunft entscheidend, um Über- oder Unterkapazitäten bei der Stromerzeugung zu regulieren.

Die Anlage in Kürten, so war dem Vortrag zu entnehmen, könnte ein Anfang sein, Prokon, bekannt im Segment der Windkraftanlagen, sei erst seit kurzem in diesem Bereich unterwegs. Erfahrungswerte gebe es noch keine. Die Anlage solle eine Leistung von zehn Megawatt (Einheit MW) haben und eine Kapazität von 20 Megawattstunden (MWh).

Drei Meter breit, sechs Meter lang

Rund drei Meter breit und sechs Meter lang soll ein einzelner Speicherblock sein. In Zeiten der Krisen, wie aktuell, helfe der Speicher, eine verlässliche und kostengünstige Energieversorgung sicherzustellen, so der Experte. Bei der Gewerbesteuer dürfe die Gemeinde erwarten, dass nach neuer Rechtsprechung 90 Prozent in der Standortgemeinde verblieben.

Eine genaue Summe vermochte der Vortragende auf Nachfrage von Frithjof Sempell (CDU) aber nicht zu benennen. Käding stellte auch ein örtliches Sponsoring in Aussicht, etwa für Trikots von Fußballmannschaften. Nachfragen hatte die Verwaltung. Michael Advena, Nachfolger von Willi Heider als Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Technische Dienste, insistierte auf die Abstände zur Wohnbebauung, die eingehalten werde müssten.

Abstand zu Wohnhäusern

Die Speicheranlagen dürften keinesfalls zu nahe an die benachbarten Wohnhäuser heranrücken. Auch beim Landschaftsbild müsse aufgepasst werden. Die vorgestellten grauen Kästen müssten in passender Weise eingegrünt werden. Das müsse über den Bebauungsplan näher betrachtet werden. Aus der Politik mahnte Ulrich Fuchs (CDU) die Wohnbebauung ebenfalls an, dies müsse beachtet werden.

Ähnliche Nachfragen zur Einordnung in die Landschaft kamen von Angelika Freisen (SPD) und Dagobert Sagroda (FDP). Die Gemeinde bewertet das Projekt insgesamt als „städtebaulich sinnvoll“, Kürten werde mit der Anlage Vorbild für Rhein-Berg. Die Politiker folgten und beschlossen den Start des Planungsverfahrens mit Änderung des Flächennutzungsplans. Die Kosten dafür übernimmt Prokon.

Aktuell betreibt Prokon 77 Windparks mit 452 Windrädern und 1075 MW installierter Leistung. Nach eigener Darstellung ist Prokon die größte Energiegenossenschaft Deutschlands. Ausweislich der Internetseite hat Prokon 40.000 Genossenschafts-Mitglieder.