In der Gemeinde Kürten hat der Verkehr seit 2015 deutlich zugenommen. Das belegen Zahlen, die für den neuen Rewe-Markt erhoben worden sind
VerkehrImmer mehr Autos auf Kürtens Straßen

Der Rewe-Markt in Kürten wird neugebaut
Copyright: Anton Luhr
In diesen Sommerferien werden in der Gemeinde Kürten Pkw, Lkw, Busse, Motorräder und Fahrräder gezählt. Den Überblick über die Verkehrssituation zu behalten, ist für jede Kommune wichtig. In Kürten fehlen aktuelle Daten, die letzten Zählungen fanden bereits 2015 und 2019 statt. Der Rheinisch-Bergische Kreis schickt deshalb Verkehrszähler los, um an den Hauptverkehrsachsen die Belastung zu messen.
An sechs Terminen wird gezählt, rund um die Sommerferien werden die Daten gesammelt. Dass der Verkehr in der Gemeinde in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, ist ein Gefühl, das viele Kürtener subjektiv haben. Dazu dürften auch neue Baugebiete beigetragen haben, die in Kürten selbst und in den Nachbarkommunen Lindlar und Wipperfürth entstanden sind.
Nahe Autobahnauffahrt
Nicht nur zur nächsten Autobahnauffahrt nach Bensberg ist es zu den Stoßzeiten voller geworden. Auch wer nach Bergisch Gladbach möchte, bemerkt die Veränderungen deutlich. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2022 belegt das.
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Für den Bau des Rewe-Marktes in Kürten an der Wipperfürther Straße hat der Bauträger frühzeitig die Verkehrsströme im Kürtener Hauptort zählen lassen. Zähltag war der Dienstag, 25. Oktober 2022, am Knotenpunkt Wipperfürther Straße/Meiersberg, also am Ortsausgang nach Wipperfürth. In 15-Minuten-Intervallen wurden alle auftretenden Fahrzeugströme nach Fahrtrichtungen getrennt.
Starke Zunahme
Die Verkehrszähler kamen auf 4480 Kraftfahrzeuge, die innerhalb von 24 Stunden die Zählstelle passierten. 2015 wurden 2599 Kfz gemessen, 2019 3018. Da es am Zähltag noch Corona-Auswirkungen gegeben haben könnte (verstärkt Homeoffice), kalkulieren die Verkehrsplaner von Rewe eher mit einer noch stärkeren Zunahme der Verkehrsströme.
In der Prognose, die auf die Situation nach Fertigstellung des Marktes abzielt, werden 4700 Kraftfahrzeuge an der Meiersberg-Kreuzung erwartet, das ist eine weitere Steigung. Aus Kürten-Ort kommend, so die Prognose, ziehe der Rewe weiteren Verkehr an sich, die Planenden rechnen hier sogar mit 6700 Kraftfahrzeugen innerhalb eines Tages.
Vormittags viel Verkehr
Morgens zwischen 9 und 10 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 16.30 und 17.30 Uhr habe es die höchsten Belastungen gegeben. Für den neuen Rewe-Markt prognostizieren die Fachleute 60 Zusatz-Fahrten für den Beschäftigtenverkehr am Tag, rund 2000 für den Kundenverkehr und 22 für den Güterverkehr und Transport, für die Nachnutzung der Bestandsfläche am alten Rewe etwa 310 Kundenfahrten.
Für die Wipperfürther Straße habe dies aber keine größeren Auswirkungen, die Landesstraße werde den Verkehr gut verkraften. Nur für die Sattelzüge, die die Zufahrt zum Rewe nutzen, müsse die Fahrbahn angepasst werden. Die Planungspolitiker befassten sich zuletzt in der Sitzung Ende November mit dem Bauvorhaben. Einstimmig wurde die Offenlage für die Änderungsverfahren des Bebauungs- und Flächennutzungsplans beschlossen.
Erst nach Abschluss der Verfahren kann Rewe einen Bauantrag einreichen. Der bisherige Markt entspricht nicht mehr modernen Standards. Bevor Rewe das Gebäude vor einigen Jahren übernommen hatte, betrieb die Breidohr-Gruppe für Edeka den Markt.