WeiberfastnachtJecke versetzen Kürtener Rathaus in Steinzeit zurück

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In Kürten regieren bis Aschermittwoch die Jecken.

In Kürten regieren bis Aschermittwoch die Jecken.

Jecken spielen mit ihrem Motto auf den Hacker-Angriff an, der die Verqaltung lahmlegte. 

Dieser Steinzeit-Willi hatte keine Chance. Die Karnevalisten nahmen den „Neandertaler“ einfach huckepack und trugen ihn aus dem Bürgerhaus. Ruckizucki ging das, und selbst Willis Steinzeit-Gesellen wollten ihn nicht retten.

Und schon war es geschehen: Die Kürtener Rathausschlüssel reckten triumphierend das Bechener Prinzenpaar Marc II. und Rossella I. (Pütz) sowie die Karnevalspräsidenten der drei hiesigen Gesellschaften im die Höhe. Bis Aschermittwoch haben sie jetzt das Sagen, die Beamten im Rathaus können feiern gehen.

Kürtener Motto kam gut an

Alles auf Steinzeit getrimmt: Mottomäßig waren die Kürtener Verwaltungsbeamten auch in diesem Jahr mehr als top. Steinzeit-Gesellen und – Gesellinnen machten den Bürgersaal unsicher, ein virtuelles Lagerfeuer wärmte den Raum.

Weil es draußen zu nass gewesen wäre, wichen die Kürtener Karnevalisten spontan in den großen Saal aus. Schön voll war es, als Musikverein Kürten und die Tanzgarde des Kürtener Karnevalsvereins KKV, die Lüüs, aufmarschierten, im Schlepptau ein buntes Schmölzje aus Karnevalsfreunden Bechen, Kürtener Karnevalsverein, Dürscheder Mellsäck und einfachen Jecken.

Kürtener Rathaus konnte nicht gerettet werden

Da dachte Bürgermeister Willi Heider, der Steinzeit-Willi, noch, dass wer sein Rathaus retten könne. „Cyber-Crime und Hackerwahn legten die Verwaltung lahm“, hatte er in Anspielung auf die Internetattacke aufs Rathaus als Motto ausgegeben und sich und seine Mitarbeiter in die Steinzeit gebeamt.

Mit der geschwungenen Plastik-Keule klappte die Arbeit am Schnürchen, mit einem leichten Klopps auf den Kopf der Kollegen gelang sogar die Bierbestellung. Rathaus – läuft.

Plastikkeule kam nicht gegen Jecken an

Am Abend zuvor habe es an der Tür geklingelt, berichtete Heider. „Ich dachte, das ist die AfD“, schmunzelte Heider und spielte auf eine im Bürgerhaus geplante Veranstaltung der in Teilen rechtsextremistischen Partei an. Aber abgegeben worden sei eine Art „Olaf-Scholz-Doppelwumms“: eine vier Meter lange Plastikkeule.

Die hatte einer von Heiders „Kumpanen“ dabei und trug sie stolz durch das Sälchen. Die „Wunderwaffe“ erwies sich aber als höchst untauglich: Schnell waren Heider und die Seinen umringt und umzingelt. Aber wo könnten bloß die Rathausschlüssel sein? Die hatte Steinzeit-Willi clever unter den Teppich geschoben, keiner der Jecken wäre darauf gekommen. Aber weil sich in Kürten am Ende alle versöhnen, verriet Steinzeit-Willi das Versteck, sehr zur Freunde der Jecken und Jeckinnen.

Einen anspitzten Bleistift gab es dann auch, überreicht vom Mellsack-Präsident Wilfried Fischer. Damit solle mal die Grundsteuer durchgerechnet werden, nach dem drohenden Anstiegs für die Schulsanierung. Die Truppen hakten sich rasch unter, aber nicht bevor Steinzeit-Willi Neuigkeiten aus dem Kürtener Karneval verkündete.

So sei Pastor Harald Fischer zum Feldpropst bei der Dürscheider Prinzengarde ernannt worden, und bei den Mellsäckchen herrsche Freunde für den zweiten Platz im Flönz-Tanzwettbewerb in Leverkusen. „Und jetzt Freibier für alle“, rief Steinzeit-Willi aus. Mit der von heimischen Bankern gesponserten Erbsensuppe gab es auch Leckeres „zo süffele und zo müffele“, mit Schunkeln, Singen und Lachen ging es fürs Schmölzje in den inoffiziellen Teil des Tages,

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