Die ParteiloseMichelle Askari ist von FDP und Grünen in Kürten nominiert worden

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Michelle Askari ist parteilos, Grüne und FDP unterstützen ihre Bewerbung. Für das Foto hat sie das Bürgerhaus gewählt.

Kürten – Eine parteilose Bewerberin, politisch unabhängig, die von FDP und Grünen gemeinsam nominiert wird fürs Bürgermeisteramt. Vor Michelle Askari schien so etwas in Kürten nicht direkt wahrscheinlich. Die 25-Jährige hat die Mitglieder beider Parteien hinter sich. „Ich werde bedingungslos unterstützt“, sagt sie beim Treff am Bürgerhaus.

Mitglieder beider Parteien sind in ihrem Wahlkampfteam, gemeinsam mit Freunden und Familie. Wobei Michelle Askari nicht das Parteiprogramm der beiden Parteien vertritt. „Ich bin ich“, sagt sie. Fürs Foto setzt sie sich auf die Stufen des Bürgerhauses, später zum Wappenstein ihrer Heimatgemeinde Kürten.

Zur Kandidatur kam sie nach der Suchanzeige der FDP. Diese Idee hat Michelle Askari gefallen. Und aus der Idee ist eine Doppelnominierung geworden. Damit ist der Wahlkampf noch interessanter geworden. Michelle Askari, verheiratet und mit Wohnort in Frankfurt, ist Konzeptberaterin, Strukturgeberin, Ideenstifterin.

Bei einer Agentur arbeitet sie als „Management Development Managerin“, eine Form der Unternehmensberatung im 21. Jahrhundert. „Ich höre zu und analysiere“, beschreibt sie ihre Aufgabe. „Das ist wie auf einer Leinwand.“ Gemeinsam entsteht ein Bild, ein Weg, der zu neuen Konzepten führt. Das kann interne Abläufe betreffen oder die Entwicklung neuer Produkte.

Nach einem Studium der Politikwissenschaft ging Michelle Askari zum Hasso-Plattner-Institut nach Potsdam und erlernte Design Thinking, Design-Denken, gemeinsam mit Absolventen aus aller Welt. Dieses Um-die-Ecke-Denken ist der Kern ihrer Kandidatur, das, was ihr wichtig ist.

„Ich bin ein Angebot an die Wähler“, findet sie. Die bekannten Namen gebe es auf dem Wahlzettel, einerseits. Anderseits bestehe die Chance, etwas ganz Neues für Kürten zu entwickeln. Damit überzeugte sie FPD und Grüne. Schon beim ersten Treffen habe sie den Parteien gesagt, dass sie nicht in eine Partei eintreten werde. Geschadet hat es ihrer Bewerbung nicht. Michelle Askari steht bei FDP und Grünen für den Aufbruch, den es in der Gemeinde geben soll.

Kürten als Marke. Das ist eine Botschaft, die Michelle Askari schaffen möchte. Kürten die Stockhausen-Gemeinde, ja, sicher. Aber gebe es da nicht mehr, das identitätsstiftend sei, fragt sie und denkt an die Weite der bergischen Landschaft. Mit den Bürgern wolle sie auf die Suche nach diese Markenkern gehen. Dann eine Ideenschmiede für Kinder und Jugendliche. Kein bloßes Reden über Projekte, sondern das schnelle Umsetzen von Konzepten, kann sie sich vorstellen.

Beim Wohnraum Leerstände vermeiden, Gebäude aufstocken, neue Konzepte suchen, für die Versorgung vor Ort einen Drogeriemarkt. Ihr Programm gelinge nur gemeinsam, mit den Kürtenern, sagt die Kandidatin. Das Wort „Wahlkampf“ ist ihr suspekt, sie stelle sich den Wählern vor und mache ein Angebot. „Einige Punkte will ich in den nächsten fünf Jahren umsetzen.“ Das ist das Ziel.

Zwischen Frankfurt und Kürten wird gependelt. Das macht der Kandidatin nichts aus. „Mein Mann arbeitet in Berlin“, ergänzt sie. Kürten wird gerade raumgreifend in diesen Tagen. Die Kampagne läuft, auf den sozialen Kanälen sei das Interesse enorm. Michelle Askari ist gespannt, wie die Kürtener auf ihre Bewerbung reagieren. www.michelleaskari.de

KStA abonnieren