Treffen bei der IHKErfolgreiche Geschäftsfrauen aus dem Bergischen stellten sich vor

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Treffen zum „Women Business Network“ 

Leverkusen/Rhein-Berg – Von neuen Geschäftsideen hören, sich informieren, Kontakte beleben, Austausch, gespannt sein auf Aktuelles. Das und einiges mehr darf Frau erwarten, wenn sie beim „Women Business Network“ der IHK Rhein-Berg/Leverkusen dabei ist. So sind rund 30 Geschäfts- und Führungsfrauen aus der Region der Einladung in die IHK-Geschäftsstelle in Leverkusen gefolgt.

Die Karrierewege und Lebensläufe von drei bekannten Unternehmerinnen sorgten für einen unterhaltsamen Auftakt des Abends: Nicole Grünewald, Inhaberin einer Werbeagentur und Präsidentin der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Tina Gerfer, Chefin eines Maschinenbauunternehmens, und Kim Bauer, Geschäftsführerin einer Gesellschaft für Softwareentwicklung und Vorstand einer AG, die Gründer fördert.

Frauen sichtbarer machen

Über Ziele, Erfolge, Niederlagen und die großen Hürden, sich in von Männern dominierten Bereichen durchzusetzen, sprachen die drei Rednerinnen mit der Moderatorin Katrin Rehse erfrischend offen. „Die Rolle der Frau innerhalb der IHK ändern“, dieses Ziel hat Nicole Grünewald angetrieben, wie sie sagt, sich in der Kammer ehrenamtlich zu engagieren. Die Frauen sichtbarer zu machen, sei mit dem Frauen-Business-Tag, der im Jahr 2012 auch unter ihrer Regie in der IHK Köln Premiere hatte, gelungen.

„Ich habe sieben Jahre systematisch Netzwerke aufgebaut. Ja: mit dem Ziel, Präsidentin zu werden“, erklärt die Geschäftsfrau. Dieser Weg sei in den alten Strukturen der Kammer nicht einfach gewesen. Grünewalds Fazit: „Verbündete sind im Geschäftsleben und im Ehrenamt wichtig. Dann kann man Niederlagen besser wegstecken.“ Ihr Wunsch: „Nicht wir Frauen müssen uns ständig verbessern und ändern. Die Welt muss sich ändern, muss eine Frauenwelt werden.“

Erfolge gemischter Teams

Was im Vorfeld der Wahlen und der Kandidatur von Nicole Grünewald 2020 bei der Kammer im Gange war, dazu gab Tina Gerfer interessante Hintergründe preis. Gerne habe sie daher das Amt der IHK-Vizepräsidentin angenommen. „Frauen jeden Alters sollen sich nehmen, was sie wollen und es aus Überzeugung tun“, sagt sie.

Die Unternehmerin leitet seit 2008 den mittelständischen Familienbetrieb Rasch GmbH in Hürth, Spezialist für Schokoladenverpackungsmaschinen. Auch sie setzt auf den Erfolg gemischter Teams: „Ich habe immer einen Techniker bei mir, der das Fachwissen im Maschinenbau hat.“

Die Denkweise ändern

Das Gendern bringt Frauen in Unternehmen nicht weiter, kritisiert Tina Gerfer. „Wir müssen ans Mindset ran, also die Denkweise. Die innere Haltung muss sich ändern.“ Auch ist die Geschäftsfrau, die selbst Kinder großgezogen hat, überzeugt von den Working Moms. Da seien skandinavische Länder „viel weiter“, so müsse es sich auch in Deutschland entwickeln.

Eine Working Mom ist auch Kim Bauer. Sie leitet im Softwareunternehmen Netempire in Rösrath von 2013 an zunächst die Marketingabteilung und rückt noch im gleichen Jahr in den Vorstand der AG auf. Beide Aufgaben erfüllt sie in Teilzeit, denn zu Hause sind zwei Kinder. Ihr Credo: „Führung in Teilzeit – das geht!“ Damit gelingt es ihr auch, ihr berufliches Ziel zu erreichen. „Ich wollte immer etwas bewirken. Das habe ich geschafft“, sagt Kim Bauer.

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Die Unternehmerin appelliert an junge Frauen, nicht des Jobs wegen auf Kinder zu verzichten und auch nicht auf die Karriere wegen der Kinder. Bauer: „Frauen sollten mutiger entscheiden, sich mehr zutrauen und sich selbst vertrauen.“ Eva Babatz, Chefin der IHK-Geschäftsstelle, eröffnete im Anschluss den Austausch unter den Teilnehmerinnen. Sie hofft, mit den persönlichen Begegnungen der Wirtschafts- und Unternehmerinnen-Netzwerke gebe es wieder neue Impulse, die mehr in Bewegung bringen.

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