Steinige SucheFragmente des Altenberger Doms sollen weiter öffentlich gezeigt werden

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Die mittelalterlichen Steinmetzarbeiten sind von hohem kunstgeschichtlichem Wert, haben aber keine Bleibe.

Odenthal – Die mittelalterlichen Steinfragmente (Spolien) aus der Geschichte des ehemaligen Klosters Altenberg sollen in Zukunft wieder öffentlich zu sehen sein. Und dies nicht in irgendeinem fernen Museum, sondern unmittelbar am Ort ihrer Entstehung.

Das war einhellige Meinung beim ersten Runden Tisch zur Zukunft der Altenberger Steinsammlung. An ihm nahmen Vertreter der Bezirksregierung Köln, des Landschaftsverbandes Rheinland, der Gemeinde Odenthal, des Erzbistums Köln und örtliche Akteure Platz.

Wertvolle Stücke sollen öffentlich gezeigt werden

„Alle beteiligten Interessenvertreter sind sich einig, dass die Altenberger Spolien aufgrund ihres besonderen kulturellen Werts wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen“, erklärten Erzbistum wie auch Rudolf Conrads vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz auf Nachfrage unisono.

Ungeklärt ist aber nach wie vor, wo auf dem ehemaligen Klostergelände Platz für die Spolien ist, wie eine zeitgemäße Präsentation aussehen könnte und wer sie finanziert.

Zwei Flächen in der Diskussion

Zur Klärung sei eine Arbeitsgruppe gebildet worden, in der alle Beteiligten vertreten seien. Diese habe bereits zwei mögliche Standorte – eine Fläche im Besitz des Erzbistums Köln, die andere im Eigentum der Gemeinde Odenthal – für eine künftige Präsentation ins Auge gefasst. Genauere Angaben wurden nicht gemacht.

Bei den zu untersuchenden Standorten soll es sich aber um ein Areal nahe der Orangerie sowie um eine Fläche an der ehemaligen Klostermauer in Richtung Märchenwald-Parkplatz handeln. Letztere war schon vor Jahren im Kulturausschuss der Gemeinde Odenthal diskutiert, dann aber nicht weiterverfolgt worden.

Jahrelange ergebnislose Suche

Die jahrelange ergebnislose Suche nach einem neuen Standort für die wertvollen Steinfragmente aus dem Mittelalter, „um die uns jedes Museum, das mittelalterliche Baukunst zeigt, beneiden würde“, so die Einschätzung der Kunsthistorikerin und Domführerin Dr. Petra Janke, war im Mai akut geworden. Weil sie einer neuen gastronomischen Nutzung des Küchenhofes im Wege standen, wurden die Ausstellungsvitrinen mit den Exponaten, die bei Ausgrabungen und Umbauten sichergestellt worden waren, abgebaut.

Die Idee, die Spolien – immerhin gemeinsames Eigentum von Erzbistum und Land NRW – künftig hinter Glas im Inneren des Altenberger Doms zu präsentieren, die Catrin Riquier, Geschäftsführerin des Altenberger Dom-Vereins, ins Spiel gebracht hatte, scheint momentan nicht weiter verfolgt zu werden.

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Weil sich die Gemeinde Odenthal als Untere Denkmalbehörde weigerte, die Stücke in Containern einzulagern, aus Sorge, darin könnten sie für immer verschwinden, wurden sie provisorisch am Rande einer Wiese nahe der Orangerie zwischengelagert. Dort liegen die schweren Säulenkapitelle, Abschlusssteine und Fensterbögen, Zeugnisse einer jahrhundertelangen Geschichte, immer noch.

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