Kita vor dem Aus?Odenthaler Verwaltung will Pachtvertrag in Hüttchen nicht verlängern

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Kindergarten Odenthal-Hüttchen, Altbau mit Anbau, davor eine Sitzbank.

Noch hängt das Schild am Kindergarten in Odenthal-Hüttchen. Doch die Verwaltung schlägt vor, den Vertrag 2029 nicht zu verlängern.

Die Sanierung ist der Gemeinde zu teuer. Sie sieht den Kreis in der Pflicht. Die Verwaltung schlägt vor, den Vertrag  2029 zu beenden.

Die Verwaltung sieht keine Zukunft für den Kindergarten in Hüttchen und schlägt der Politik vor, sich von diesem Standort ab 2029 ganz zu trennen. Umbau und Teilneubau seien in der dreigruppigen Einrichtung, die von der katholischen Stiftung Ahlemeier-Breuer geführt wird, zu teuer und daher nicht wirtschaftlich.

Auch könne die vom Kreisjugendamt befürwortete Erweiterung auf vier Kita-Gruppen dort nicht realisiert werden. Daher möchte die Verwaltung, dass Odenthal als Vermieterin der Gebäude, den 2029 auslaufenden Pachtvertrag mit der Ahlemann-Breuer-Stiftung nicht verlängert. Damit wäre dann in fünf Jahren das Ende der Kita Hüttchen besiegelt.

Verwaltung kann sich Neubau an der Grundschule Neschen vorstellen

Dies „würde den Weg eröffnen, einen völlig neuen Kindergarten an einem anderen Ort, möglicherweise mit einem anderen Träger, zu denken“, so die Verwaltung. Als neuen Standort könnte sie sich ein gemeindeeigenes Grundstück neben der Grundschule in Neschen vorstellen.

Dies könnte dem Rheinisch-Bergischen Kreis, der in Odenthal für die Bereitstellung von genügend Kindergartenplätzen verantwortlich ist, in Erbpacht überlassen werden, so die Idee. Das Kreisjugendamt müsse dann einen Träger suchen, der einen Kindergarten bauen und eine viergruppige Einrichtung betreiben wolle. Auf diese Weise seien bereits erfolgreich Kindertagesstätten in Odenthal realisiert worden.

Grundstück und Gebäude in Hüttchen könnten dann anders genutzt werden

Grundstück und Gebäude in Hüttchen wären dann für andere Nutzungen frei. Im Gespräch waren immer mal wieder Senioren- oder Großtagespflege und/oder die Ausweisung eines Geländeteils als Bauland.

Pfarrer Thomas Taxacher, Vorstand der Ahlemeier-Stiftung, zeigte sich gestern überrascht: „Mit uns hat niemand gesprochen“, er habe gerade erst durch die Einladung zum Schulausschuss von der Entwicklung erfahren.

Der Rat hatte den Beschluss zur Sanierung zurückgenommen

Diese zeichnete sich allerdings bereits ab, als der Gemeinderat im Oktober (mit den Stimmen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen, gegen SPD und FDP) seinen 2022 gefassten Beschluss, den Kindergarten Hüttchen baulich zu erweitern, rückgängig gemacht hatte. Der Rheinisch-Bergische Kreis, zuständig für die Jugendhilfe, sollte es stattdessen richten.

„Das ist eine Bankrotterklärung“, kommentierte Eva Kuhl (FDP) den Rückzug vom Standort Hüttchen, für den sie sich immer starkgemacht hatte. Sie halte es für Wahnsinn, den Vertrag mit dem Träger aufzulösen, ohne dass ein neuer Träger bereitstehe und die Kita-Plätze gesichert seien. Zudem ärgere sie sich über „verschwendete Ressourcen“, die in die Suche nach einer Lösung für Hüttchen gesteckt worden seien.

Odenthal sieht den Kreis in der Verantwortung für Kita-Plätze

Die Verwaltung begleite mit ihrer Vorlage die Politik, die mehrheitlich einen Neubau bevorzuge, erklärte Dezernent Martin Stein. Man sehe den Kreis in der Verantwortung, für ausreichende Kita-Plätze zu sorgen. Das funktioniere aber nur im Konsens: „Es geht ja um unsere Familien hier, um Odenthaler Kinder.“

Am Mittwoch, 21. Februar, 18 Uhr, berät der Schulausschuss (Bürgerhaus Herzogenhof) darüber. Entscheiden soll der Gemeinderat am 19. März.

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