Rezept wird nicht verratenAcht Stunden Kartoffeln schälen für Kirmes in Odenthal-Holz

Die Riege der Reibekuchenbäckerinnen - und bäcker.
Copyright: Anton Luhr
Odenthal – Ganz oben auf dem Berg zwischen Odenthal und Burscheid liegt Holz. Eine Legende besagt, dass es genau in diesem Örtchen die besten Reibekuchen der ganzen Welt geben soll – und davon konnten sich am Samstag alle überzeugen, die sich auf den Weg dorthin machten, denn der stand ganz im Zeichen der „Rievkoochekirmes“.
Ein richtiger Geheimtipp ist sie wohl nicht mehr, denn nach fünfzig Jahren kennen zumindest eingefleischte Reibekuchenfans diese Kirmes. Sie wurde damals von den „Holzköpp“ ins Leben gerufen, um den Karnevalszug zu finanzieren. Mittlerweile konzentriert sich der Verein mit rund 50 Mitgliedern, davon 20 Prozent Nachwuchs, auf die Ausrichtung der Kirmes, das heißt: alles läuft ehrenamtlich ab.
Acht Stunden Kartoffelschälen
Wie beispielsweise die Vorbereitung für die Reibekuchen, was bedeutet, dass schon am Freitag über zwanzig fleißige Hände daran beteiligt waren, acht Stunden lang Kartoffeln zu schälen, in der Summe zehn Zentner. „Na klar haben irgendwann die Finger wehgetan, aber zum Glück sind die Kartoffeln dieses Jahr richtig gut, schön groß und somit leichter zu schälen“, lacht der Vorsitzende der „Holzköpp“, Otto Reintjes. Freut sich aber gleichzeitig auch, dass die Kirmes pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum stattfinden kann, immerhin für einen, und nicht wie sonst, für drei Tage.
Neuer Festplatz
„Der Parkplatz, wo die Feierlichkeiten normalerweise sind, darf dafür nicht mehr genutzt werden. Ein Glück hat sich die Familie von Sommerfeld von gegenüber spontan bereiterklärt, dass wir die Kirmes auf ihrem Grundstück feiern dürfen“, erklärt er dankbar den diesjährigen Plan.
Und das habe so seine Vorteile: „Alle müssen noch etwas enger zusammenrücken. Das Miteinander merkt man aber umso stärker“, so Reintjes. Auch die jungen Leute des Vereins kann er nur loben, die im Vorfeld schon total engagiert bei der Sache gewesen seien, schließlich gehe es bei den Festlichkeiten um ein Stück Tradition.
Auch mit Tombola
Trotz der abwechslungsreichen Angebote, wie Tombola, Kinderprogramm oder Party mit dem DJ, die auf den Gottesdienst am Morgen folgten, stand stets die „Rievkooche“-Bude im Mittelpunkt, nicht zuletzt wegen ihrer Größe.
Die ehrenamtlichen Bäckerinnen und Bäcker hatten alle Hände voll zu tun, denn schon bevor die Mittagszeit geschlagen hatte, bildete sich eine Schlange vor dem Häuschen. „Manche kommen mit großen Kochtöpfen und nehmen 20 Reibekuchen für die ganze Familie mit“, weiß der Vorsitzende aus Erfahrung.
Doch was ist das Rezept-Geheimnis für die goldbraunen, knusprigen Taler aus Holz? Das wird er letztendlich nicht verraten, schließlich haben nur zwei Menschen im Ort das originale Rezept dafür.
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Kein Geheimnis ist aber, dass auch im kommenden Jahr wieder „Rievekoochekirmes“ sein soll. Wie lange und wo steht bisher aber noch nicht fest.