OdenthalKann die Ganztagsschule in Neschen doch weitermachen?

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Claudia Grimberg und Leiterin Barbara Bernemann (von links) betreuen mit weiteren Teilzeitkräften die Kinder in der OGS Neschen.

Claudia Grimberg und Leiterin Barbara Bernemann (von links) betreuen mit weiteren Teilzeitkräften die Kinder in der OGS Neschen.

Odenthal – Kann die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen die Trägerschaft für die Offene Ganztagsschule in Neschen (OGS) doch fortsetzen? Nach der jüngsten Sitzung des Schulausschusses scheint das nicht mehr unmöglich.

Wie berichtet, hat die Kirchengemeinde den Vertrag für die OGS aus finanziellen Gründen zum Sommer 2021 gekündigt. Mit derzeit 33 dort betreuten Kindern arbeite die Einrichtung nicht kostendeckend, erklärte Pfarrerin Claudia Posche. „Wir haben das Defizit fünf Jahre lang geschultert.“ Angesichts der allgemein dramatisch sinkenden Kircheneinkünfte und weiterer Kindereinrichtungen, die man leite, sei dies nicht länger tragbar. Bereits im Mai habe man daher der Odenthaler Verwaltung die finanziellen Schwierigkeiten der OGS vorgetragen; ein Zuschuss für den kirchlichen Träger sei damals mit Blick auf die Gleichbehandlung aller Träger aber nicht zugesagt worden.

Hoffen auf die Zeit nach Corona

Mit Erstaunen hatte Posche daher nun den aktuellen Vorschlag der Verwaltung zur Kenntnis genommen, der wegen der schwierigen Suche nach einem neuen Träger einen derartigen Zuschuss vorsieht. Maximal 15000 Euro pro Jahr könnten so bis 2023 von der Gemeinde gezahlt werden, um die Einrichtung weiterzuführen. Danach hofft man, dass die Anmeldezahlen für die im neuen Gebäude untergebrachte OGS auf 50 klettern, der Betrieb kostendeckend arbeiten kann. OGS-Leiterin Barbara Bernemann ist da optimistisch. „ Es ist ein Ausnahmejahr. Wir haben weniger Schüler durch Corona, viele arbeiten im Homeoffice und behalten die Kinder zu Hause.“

„Ich freue mich, dass bei der Gemeinde nun offensichtlich neu gedacht wird“, sagte Posche im Ausschuss. „Wenn wir eine Zusage für 15000 Euro erhielten und damit auskömmlich wirtschaften könnten, würden wir prüfen, ob wir die Kündigung zurückziehen können.“

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Der Schulstandort Neschen muss eine gut funktionierende OGS anbieten können, erläuterte Schuldezernent Martin Stein, warum die Zivilgemeinde unterstützend eingreifen sollte. Das fanden auch die politischen Vertreter. „Wenn die OGS nicht auskömmlich ist, braucht sie die Unterstützung der Gemeinde“, sagte Norbert Dörper (Bündnis 90/Die Grünen). Allerdings dürfe dies keine Dauerlösung sein. Daher müsse eine höhere Auslastung angestrebt werden. „Die Eltern in Neschen sind sehr zufrieden mit dem Träger und wollen keinen Wechsel“, meinte Dagmar Messer (SPD). CDU und FDP schlossen sich dem Votum an. Nun wird bei der Evangelischen Kirchengemeinde neu gerechnet.

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