Trauerhalle bleibt noch freiOdenthal hat ein Haus zur Unterbringung Geflüchteter gekauft

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Flüchtlingsunterkunft aus ehemaligen Überseecontainern.

Die ehemaligen Überseecontainer in Odenthal-Osenau sollen Anfang Dezember bezogen werden können.

Auch die umgebauten Überseecontainer in Odenthal-Osenau sollen nach Behebung der Baumängel Anfang Dezember bezogen werden können.

Die Gemeinde bündelt alle Kräfte, um die in der Gemeinde eintreffenden geflüchteten Menschen so gut wie möglich unterzubringen. Mit rund 500 zu versorgenden Menschen sei die Zahl unverändert hoch, sagte Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos) im Gemeinderat. Und mit Blick auf die Kriegshandlungen in Israel und dem Gazastreifen wisse man nicht, was beziehungsweise wer in Zukunft noch komme, meinte Lennerts, nachdem die Ratsmitglieder der Opfer in einer Schweigeminute gedacht hatten.

Im Holunderweg hat die Gemeinde gerade eine Immobilie für 750 000 Euro erworben, die bereits Ende Oktober mit mehr als 20 Geflüchteten belegt werden könnte, hofft die Verwaltung. Derzeit werde am Brandschutz gearbeitet. Für den Gebäudeankauf habe die Gemeinde einen Kredit aufnehmen müssen, aber glücklicherweise ein zinsloses Darlehen erhalten, berichtete der Kämmerer.

Auf die Belegung der Trauerhalle in Selbach soll zunächst verzichtet werden

Auch die Mängel beim Umbau der Überseecontainer Im Geroden in Osenau, die bisher eine Belegung mit rund 80 Menschen verhindert haben, hofft die Verwaltung bis Ende November beheben zu können. Wie berichtet, hatte die Bauaufsicht des Rheinisch-Bergischen Kreises die Container, die die Gemeinde für zwei Millionen Euro angekauft und für Wohnzwecke hatte umbauen lassen, nicht freigegeben, weil von der beauftragten Firma unter anderem Lüftungsanlage und Brandschutz nicht ordnungsgemäß ausgeführt worden seien.

Anfang Dezember sollen die kleinen Appartements endlich bezogen werden können und vorübergehend für Entspannung sorgen. „Damit können wir in den nächsten Monaten auf die Belegung der Trauerhalle auf dem Friedhof Selbach verzichten“, kündigte Lennerts an. Die Gemeinde halte diese Immobilie aber weiter für den Fall einer „absoluten Notlage“ vor.

Derweil sorgen sich Anwohner auf dem Osenauer Berg, wie es künftig mit den neuen Nachbarn klappen wird. Offensichtlich fehlten in der neuen Unterkunft Sozialräume, sagte ein Anlieger, der sich in der Bürgerfragestunde zu Wort meldete. „Wie sollen die Menschen dann dort betreut und integriert werden?“, hakte er nach. Man habe wenig Informationen über die technischen Details, daher machten Gerüchte die Runde. „Wir sind bemüht, die Unterbringung sozialverträglich zu gestalten“, sagte der Bürgermeister und bot ein Treffen vor Ort an.

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