Feuerwehr OverathDie neue Feuer- und Rettungswache steht kurz vor ihrer Einweihung

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Auch ein Fahrzeug mit Drehleiter hat die Overather Feuerwehr in ihrem Bestand.

Auch ein Fahrzeug mit Drehleiter hat die Overather Feuerwehr in ihrem Bestand.

Overath – Es riecht noch ganz neu in dem großzügigen Gebäude an der Hauptstraße 17, erst vor wenigen Tagen sind die Overather Feuerwehrleute aus der Propsteistraße 9 hierher umgezogen. Die weißen Wände sind noch makellos, der anthrazitgraue Boden ohne Benutzungsspuren.

Feierlich eröffnet werden das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Overath und die Rettungswache am kommenden Mittwoch. Löschzugführer Dirk Schmitz ist jedenfalls stolz auf den neuen Standort und dessen Ausstattung. Das beginnt bereits bei den Umkleideräumen, zu denen die Wehrleute durch die Tür seitlich am Gebäude gelangen, wo sie ihre Autos geparkt haben.

Erst vor wenigen Tagen sind auch die Spinde umgezogen.

Erst vor wenigen Tagen sind auch die Spinde umgezogen.

Getrennte Umkleiden für Männer und Frauen und eine „Schwarz-weiß-Trennung“ zwischen „dreckig“ und „sauber“ sorgen für Sicherheit und Hygiene bei den Wehrleuten. Die Einsatzkleidung hängt im Spind, während die Zivilkleidung an Haken deponiert wird. Gleich angrenzend an die Umkleiden die Sanitärräume und Duschen, so dass die Feuerwehrfrauen und -männer sich nach Einsätzen säubern können, das ist auch ein Gebot der Gesundheitsvorsorge, denn Brandrauch kann krebserregend sein. Momentan hat der Löschzug Overath 36 Mitglieder, zwei Frauen sind darunter.

Die Waschräume sind von der Wagenhalle aus zu erreichen.

Die Waschräume sind von der Wagenhalle aus zu erreichen.

Duschen und Umkleiden sind direkt von der großen Wagenhalle aus zu erreichen, in die nun alle Fahrzeuge hineinpassen. Schmitz: „Am alten Gerätehaus mussten wir zwei Fahrzeuge draußen abstellen.“ In einem Nebenraum gibt es eine eigene Tonne für kontaminierte Arbeitskleidung der Wehrleute, ein paar Schritte weiter schließt sich eine kleine Werkstatt mit Lagerraum an, in der die Freiwilligen schon mal kleinere Reparaturen an den Fahrzeugen vornehmen können.

Größtes Fahrzeug ist das Tanklöschfahrzeug mit 3000-Liter-Tank

Froh sind die Wehrleute auch über die großen, elektrisch betriebenen Rolltore in der Fahrzeughalle – in der Propsteistraße musste ein Feuerwehrmann nach dem Ausfahren der Fahrzeuge die Tore per Hand wieder verschließen. Das geht nun alles automatisch, ein großer Vorteil auch für ein schnelles Ausrücken der Wehr.

Einsatzbereit stehen die Feuerwehrwagen in der Wagenhalle, elektrische Rolltore erleichtern den Einsatz.

Einsatzbereit stehen die Feuerwehrwagen in der Wagenhalle, elektrische Rolltore erleichtern den Einsatz.

Auch sonst ist die Wagenhalle hochmodern ausgestattet, mit allen Anschlüssen, die für die schweren Fahrzeuge benötigt werden, Anschluss an den Hydranten, Ladestrom, Systemtrenner für den Trinkwasserschutz – es ist alles da, was eine moderne Freiwillige Feuerwehr für ihre Arbeit benötigt. Größtes Fahrzeug im Bestand ist das Tanklöschfahrzeug mit 3000-Liter-Tank, das beispielsweise dann ausrückt, wenn ein Fahrzeug auf der Autobahn brennt, wo es keine Hydranten gibt.

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Doch nicht nur Wagenhalle und Umkleiden gehören zu den Räumen der Wehr, im Obergeschoss sind noch mehr Funktionsräume angeordnet, zu erreichen über die Treppe oder per Aufzug. Ebenso großzügig wie im Erdgeschoss sind auch oben die Räume, hier befindet der Stabsraum, der auch für Schulungen der Wehr genutzt wird.

Der Schulungsraum im Obergeschoss kann auch als Lagezentrum genutzt werden.

Der Schulungsraum im Obergeschoss kann auch als Lagezentrum genutzt werden.

Auch er ist mit moderner Technik ausgestattet, im Boden liegen die Anschlüsse für Strom, Telefon und Internet. Nebenan ein kleinerer Raum für den sogenannten „Meldekopf“, der bei größeren Einsätzen wie Wasser- oder Sturmschäden besetzt ist und die Einsätze koordiniert. Zwei Arbeitsplätze jeweils mit Doppelbildschirm und Telefonanlage stehen bereit für die Notfälle. „Wir durften viel mitbestimmen, auch während der Bauphase“, lobt Dirk Schmitz die Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsgesellschaft Overath (Sego) als Bauherr.

„Meldekopf“ nennt sich dieser kleine Raum für Einsatzleitungen.

„Meldekopf“ nennt sich dieser kleine Raum für Einsatzleitungen.

Im Aufenthaltsraum ist eine kleine Küchenzeile bereits installiert, nur die Möbel, um sich hier auch einmal zu entspannen, fehlen noch. Die ersten Konservenbüchsen aber sind bereits eingeräumt, bei langen Einsatztagen sollen die Wehrfrauen und -männer die Möglichkeit haben, sich mit einer heißen Suppe oder einem Eintopf zu verpflegen. Schmitz hofft nun, dass er bald einmal den Schulungsraum in Betrieb nehmen kann – sechs Neuzugänge bei der Overather Wehr aus dem vergangenen Jahr warten noch auf ihren Grundlehrgang.

Zunächst aber wird weiter unter Pandemie-Bedingungen gearbeitet, also auf Distanz und mit wenig sozialem Kontakt – auch wenn das, sagt Schmitz, für die Kameradschaft nicht gut sei. Es sei wichtig, dass sich die Feuerwehrleute begegneten und austauschten. Genug schöne Räume gibt es in der neuen Feuerwache, und auch wenn Schmitz ein wenig nostalgisch auf den alten Standort Propsteistraße zurückblickt, sind er und seine Kameraden doch froh über ihr neues, leistungsfähiges Domizil.

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