Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Auch für Menschen ansteckendHasenpest erneut in Overath ausgebrochen

Von
2 min
Zwei Feldhasen kämpfen miteinander in einem vom Morgentau nassen Getreidefeld.

Ansteckend sind die infizierten Hasen – auch für Menschen.

Bereits im Juli fand man einen infizierten Feldhasen, nun hat eine Privatperson einen weiteren auf ihrem Grundstück in Overath entdeckt.

In Overath ist erneut ein Fall von Tularämie, auch Hasenpest genannt, bekannt geworden. Wie der Rheinisch-Bergische Kreis mitteilt, habe eine Privatperson auf ihrem Grundstück einen kranken Feldhasen entdeckt und den zuständigen Jäger informiert. Im Juli gab es in Overath einen ersten Fall von Hasenpest bei einem Feldhasen. Das war das erste Mal, dass die Krankheit im Kreis aufgetreten ist.

Die Hasenpest wird durch ein Stäbchenbakterium verursacht, auch Kaninchen und weitere Nagetiere sind von ihr betroffen. Infizierte Hasen sind apathisch, verlieren ihre Scheu und ihren Fluchtdrang. Außerdem haben sie Fieber, eine hohe Atemfrequenz und verenden meist in nur wenigen Tagen an einer Sepsis. Bei einem chronischen Verlauf magern sie ab.

Wir wissen jetzt, dass Feldhasen besonders in Overath Träger dieses Bakteriums sein können.
Thomas Mönig, Amtsleiter des Veterinäramts

Auch andere Tiere sowie Menschen können sich anstecken. Nach Angaben des Kreises kommt es zu einer Übertragung auf den Menschen über Haut- und Schleimhautkontakt mit einem infizierten Tier oder durch nicht ausreichend erhitztes Hasenfleisch. Der Erreger ist widerstandsfähig, ihn einzufrieren tötet ihn nicht ab.

Auch mit dem Bakterium belasteter Staub oder Tröpfchen, die etwa beim Entfernen der Eingeweide der Hasen entstehen, können das Bakterium übertragen. „Wir wissen jetzt, dass Feldhasen besonders in Overath Träger dieses Bakteriums sein können. Alle Jägerinnen und Jäger können sich durch einfache Maßnahmen wie das Tragen von Einmalhandschuhen und Atemmasken beim Entfernen der Eingeweide schützen“, so Thomas Mönig, Amtsleiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts. Auf Veränderungen an inneren Organen solle dabei ganz besonders geachtet werden.

Fieber und Erbrechen sind Symptome bei infizierten Menschen

Nach Angaben des Kreises treten bei mit Hasenpest infizierten Menschen nach zwei Tagen bis zu zwei Wochen grippeähnliche Symptome mit Fieber, oft in Verbindung mit Erbrechen, Durchfall oder Atemnot auf. Ebenfalls können schlecht heilende Hautwunden auf eine Infektion hinweisen.

Hunde können sich auch anstecken, ihre Herrchen sollten sie deshalb von toten oder offensichtlich kranken Hasen fernhalten. Auch für Menschen gilt, dass die Feldhasen, die ohne Scheu am Wegesrand sitzen, nicht angefasst werden sollten – ebensowenig wie tote Tiere. Weitere Auskünfte erteilt das Veterinäramt unter der Telefonnummer (02202) 13 2815 oder per E-Mail an veterinaer@rbk-online.de.