Hallenbad „Badino“Overath will Vertrag mit Aggersauna-Verein nicht verlängern

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Seit 2013 führt der Verein „Aggersauna e.V.“ Regie im Saunabereich des Overather Hallenbades Badino, nun soll ein anderes Konzept her.

Seit 2013 führt der Verein „Aggersauna e.V.“ Regie im Saunabereich des Overather Hallenbades Badino, nun soll ein anderes Konzept her.

Overath – Seit 2013 hat der Verein „Aggersauna e.V.“ erfolgreich die Sauna im Overather Hallenbad „Badino“ betrieben, nun soll damit Schluss sein: Die Stadt Overath sucht nach alternativen Nutzungskonzepten, will den Vertrag mit Aggersauna e.V. nicht weiterführen. Der Vereinsvorsitzende Felix Herchenbach ist empört: „Uns ist der Stuhl vor die Tür gesetzt worden. Acht Jahre lang haben wir den Saunabetrieb mit Erfolg in unseren Händen gehabt, nun werden wir einfach ausgebootet.“ Herchenbach fragt sich, warum niemand von Seiten der Stadt mit dem Verein gesprochen habe.

Overaths Beigeordneter Thorsten Steinwartz bestätigte, dass es neue Pläne für die Sauna im Hallenbad gebe. Seine Darstellung ist jedoch eine andere: Der Vertrag mit dem Verein Aggersauna e.V. sei nicht aufzulösen, da er bereits am 30. Juni 2021 ausgelaufen sei. Deutlich vor diesem Datum habe der Saunaverein signalisiert, dass er sich aufzulösen gedenke, schilderte Steinwartz.

Verein stellt Personal für Aufgüsse und Bewertungen

Daraufhin habe die Verwaltung über alternative Nutzungskonzepte nachgedacht und auch externe Berater hinzugezogen. Der Beigeordnete: „Von unserer Seite her gibt es kein Interesse, den Vertrag weiterzuführen.“ Zum einen stünden Investitionen oder Sanierungen an, das zweite seien die Zahlen und die Beiträge, die der Verein geleistet habe.

Der Vereinsvorsitzende Herchenbach sieht das ganz anders, schließlich, argumentiert er, hätte man doch über alles reden können – wenn die Betriebskosten zu hoch gewesen seien oder Investitionen nötig, hätte man mit Aggersauna e.V. doch darüber verhandeln können. Schließlich habe der Verein ja gute Arbeit geleistet in der Saunalandschaft, beispielsweise das Personal gestellt für Aufgüsse und Bewirtung der Saunagäste. Auch ein neuer Vorstand mit ihm als Vorsitzendem sei gewählt worden.

Stadt betont, Nutzung der Saunaräume sei noch offen

Herchenbach: „Vor Corona hatten wir 140 Mitglieder, davon 65 aus Overath, und kamen auf 7000 Saunabesuche pro Jahr.“ Viele Mitglieder hätten sich für die Sauna engagiert, sagt der neue Vorsitzende des Vereins. Besonders ärgere ihn, dass der städtische Betriebsausschuss das Thema Anfang Dezember nichtöffentlich verhandelt habe und beschlossen habe, dass es keinen Vertrag mehr zwischen Stadt und Verein geben solle aufgrund hoher Betriebskosten. „Das ist schlechter demokratischer Stil, und wir wundern uns über die Art und Weise, wie hier vorgegangen wurde.“

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Der Verein, sagt Herchenbach, würde gern mal mit der Politik reden über deren Vorgehensweise. Die Stadt habe ihm gesagt, so der Vereinsvorsitzende, dass die Saunaräume dauerhaft anderen Zwecken zugeführt werden sollten. „Das wird wohl auch die Attraktivität der Stadt Overath reduzieren.“

Beigeordneter Steinwartz hingegen betont, es sei noch völlig offen, wie es mit der Sauna im Badino nun weitergehen werde. „Wir sind dabei, das zu bearbeiteten“, so Steinwartz. Man müsse schauen, wo man sich positionieren könne, sicher sei Overath nicht in einer Liga mit dem „Mediterana“. Felix Herchenbach sieht ziemlich schwarz: „Man kann die Stadt nicht zwingen, mit uns einen Vertrag abzuschließen.“

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