Stadtverwaltung bestätigtGut Eichthal soll nicht für Fahrradfahrer freigegeben werden

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Die aufgeständerten Bohlenwege auf Gut Eichthal sind für Radfahrer gefährlich – auch Fußgänger haben manchmal Probleme.

Die aufgeständerten Bohlenwege auf Gut Eichthal sind für Radfahrer gefährlich – auch Fußgänger haben manchmal Probleme.

Overath – Das Gelände von Gut Eichthal ist ein Idyll, an der Agger gelegen, verträumt und ruhig. Doch die Idylle, die viele Spaziergänger, Hundebesitzer und Erholungssuchende so gern nutzen, wird immer wieder jäh gestört, wenn Fahrradfahrer das Gelände durchkreuzen, um schnellstmöglich vom Schulzentrum Cyriax zur Bundesstraße B 484 zu gelangen oder umgekehrt. Es mehren sich auch die Stimmen, die eine Freigabe des Areals von Gut Eichthal für den Fahrradverkehr fordern und dass Gut Eichthal Teil des Agger-Sülz-Radwegs werden solle.

Das Gutsgelände, einst im Besitz des Kölner Kaufmanns Carl Peters und seiner Familie, wurde zur Jahrtausendwende verändert, das alte Gutshaus wurde Sitz der Außenstelle Overath des Amtes für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Ergänzt wurde es um drei Betonpavillons, die im Rahmen des interkommunalen Projekts „KennenLernenUmwelt“ aus Mitteln der Regionale 2010 erbaut wurden. Landschaftsarchitekten gingen ans Werk, Wege wurden aufgeständert und zwei Brücken errichtet.

„KennenLernenUmwelt“: Eulenbroich bis Burg Wissem

Nach Angaben der Overather Stadtverwaltung wird das Gutsgelände gern von Erholungssuchenden genutzt, das zeige sich besonders seit Beginn der Pandemie, berichtet Overaths Beigeordneter Thorsten Steinwartz. Nicole Mirgeler von der Stabsstelle Stadtentwicklung ergänzt, dass das gemeinsame Projekt von vier Kommunen, Overath, Rösrath, Lohmar und Troisdorf, ebenfalls nach wie vor gut genutzt werde.

Die Gemeinschafts-Initiative „KennenLernenUmwelt“ im Rahmen der Regionale umfasst Schloss Eulenbroich in Rösrath, Gut Eichthal in Overath, die Naturschule Aggerbogen in Lohmar und Burg Wissem in Troisdorf. Beobachtungen, dass die Pavillons meist leer stünden und so recht gar nicht ausgenutzt würden, weist Mirgeler zurück, ebenso wie Overaths erster Beigeordneter Bernd Sassenhof: „Natürlich sind nicht immer alle drei Pavillons besetzt, das hängt ja auch davon ab, wann beispielsweise Schulklassen kommen können, aber generell ist das Projekt »KennenLernenUmwelt« nach wie vor aktiv und wird von den Schulen wie von anderen Akteuren auch gern genutzt.“

Bohlenwege eignen sich nicht für Radverkehr

Es bestehe jedenfalls keine Möglichkeit, das Gelände von Gut Eichthal für den Fahrradverkehr zu öffnen, das widerspreche der Nutzung, die dafür vorgesehen sei, sagt Sassenhof. „Wir beobachten das ja auch, die Radfahrer knallen da drüber, halten sich nicht an Verkehrsregeln und bringen sich und andere in Gefahr.“ Die aufgeständerten Holzbohlenwege auf Gut Eichthal eigneten sich nicht für Radfahrerinnen und Radfahrer, zu groß sei die Rutsch- und auch die Absturzgefahr.

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Im übrigen sei das Gelände als Auenwald angelegt, und die Nutzung durch Radfahrer werde auch den Baumwurzeln Schaden zufügen. Außerdem, so Sassenhof und Steinwartz einhellig, gebe es ja Alternativen, um von Cyriax in Richtung Bundesstraße B 484 zu kommen: Radfahrer können mit einem nur kleinen Umweg die Spicher Brücke erreichen und seien dann auf beinahe ebenso schnellem Wege am Ziel wie auf der riskanten und störenden Route über das Gelände von Gut Eichthal.

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