Kurz vor dem StartOverath bekommt bald eine Energie-Genossenschaft

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Ein Windrad steht auf einem Hügel oberhalb einer großflächigen Solaranlage auf einem Feld.

Die neue Energie-Genossenschaft könnte in Windkraft und Solaranlagen investieren. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Pläne für eine Energiegenossenschaft gibt es in Overath schon länger. Nun kommt das Projekt in Fahrt. 

Es hat ja nun ein ganzes Weilchen gedauert nach dem Weggang des früheren Stadtwerke-Leiters Christoph Schmidt zur Nachbarkommune Rösrath. Schmidt hatte sich sehr für die Gründung einer Energiegenossenschaft in Overath engagiert, hat dieses Projekt nun aber am neuen Arbeitsplatz in Rösrath realisiert.

Nun aber ist es auch in der Nachbarkommune so weit: Die „Energiegenossenschaft Overather Bürger eG“ ist in Gründung, die ersten Schritte hin zu einer mit und von den Bürgern organisierten Gemeinschaft sind getan. Der Geschäftsbetrieb einer solchen Genossenschaft richtet sich oft auf die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien oder die Beteiligung an solchen Anlagen.

Weitere Aktivitäten können die Errichtung und den Betrieb von Blockheizkraftwerken (Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung), die Bürgerbeteiligung an Stadtwerken oder den Kauf und Betrieb von Gas- und Stromnetzen sein. Auch die Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen wie zum Beispiel  die energetische Sanierung von Gebäuden, der Austausch von Beleuchtungsanlagen durch energiesparende Leuchtmittel (beispielsweise LEDs) und die Beratung der Mitglieder in Energiefragen können Geschäftsmodelle sein.

Satzung muss genehmigt werden

In Overath sei Stand der Dinge, so Bürgermeister Christoph Nicodemus, dass es eine unterschriebene Satzung für die neue Genossenschaft gebe, diese werde nun an den Genossenschaftsverband geschickt und dann müsse dessen Genehmigung der Satzung abgewartet werden. „In der Woche nach den Herbstferien“, kündigte Nicodemus an, „werden wir zu einer großen Informationsveranstaltung einladen und den Bürgern darstellen, dass die Möglichkeit besteht, der Genossenschaft beizutreten.“

Overaths Bürgermeister Christoph Nicodemus sitzt an einem Tisch und spricht.

Bürgermeister Christoph Nicodemus hofft auf rege Beteiligung an der Energie-Genossenschaft.

Natürlich hoffen die Verantwortlichen in der Overather Stadtverwaltung, dass die Bürger rege von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, die neue „Energiegenossenschaft Overather Bürger eG“ soll schließlich die Bürger dazu motivieren, sich zusammenzuschließen und „grüne“ Energieformen nach vorn zu bringen. Für den Dezember ist eine Genossenschaftsversammlung geplant, in deren Rahmen auch die handelnden Personen andere werden sollen: Bisher gibt es pro Forma zwei Vorstände und drei Aufsichtsräte, um die Gründung der neuen Genossenschaft auf den Weg zu bringen.

Engagement der Öffentlichkeit gewünscht 

Im Dezember dann sollen bei der Genossenschaftsversammlung auch neue Vorstände und ein Aufsichtsrat gewählt werden. Gewünscht ist das Engagement der breiten Öffentlichkeit. Christoph Nicodemus: „Ich bin in der Tat froh, dass das nun endlich ans Laufen kommt.“ Allerdings schränkte der Bürgermeister ein, man sei noch an der Hülle, damit „das Ding mit Leben erfüllt wird“, es sei zunächst der „Formalkram“ abzuarbeiten, damit die Energiegenossenschaft auch handlungsfähig werde.

Natürlich hofft der Bürgermeister, dass die Overather Bürger sich engagieren und Anteile an der neuen Genossenschaft zeichnen, die zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen in Auftrag geben könnte, Beleuchtungsanlagen energiesparend aufstellen oder ein Blockheizkraftwerk betreiben könnte. Möglichkeiten für eine solche Genossenschaft der Bürger gibt es viele, und die Stadt Overath will nun endlich diese bürgerschaftlich organisierte Gesellschaft ans Laufen bringen. Im Rathaus hofft man, dass bald die Genehmigung vom Genossenschaftsverband kommt und vor allem, dass bei der ersten großen Veranstaltung nach den Herbstferien viele Overather dabei sein werden.

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