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Einstimmiges ErgebnisFußballkreis Berg wählt in Overath neuen Vorstand

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Der neue Vorsitzende Jürgen Liehn (l.) dankte seinem Vorgänger Rolf Müller für dessen  gute Vorarbeit.

Overath – Als Jürgen Liehn seinen Vorgänger im Amt, Rolf Müller (76) , endgültig aus der Chef-Etage des Fußballkreises Berg verabschiedete, wurde es emotional und ihm versagte die Stimme. Kurz vorher war Liehn einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Fußballkreises gewählt worden. Sein bisheriges Amt als Stellvertreter übernimmt Christian Will.

Damit gibt es seit der Gründung des Fußballkreises 2001, als Oberberg und Rhein-Berg zusammengeschlossen wurden, erstmals einen Vorsitzenden der nicht Rolf Müller heiße, erklärte Hans-Christian Olpen in seinem Grußwort. Als Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) hatte er eine Video- Grußbotschaft von Bernd Neuendorf, dem DFB-Präsidenten, mitgebracht. Auch Neuendorf, bis vor kurzem noch FVM-Präsident, betonte die Bedeutung von Rolf Müller für den Fußball.

24 Jahre im Amt

Damit konnte sich Kreis-Ehrenvorsitzender Walter Schneeloch auf die Schulter klopfen, dass er vor 24 Jahren den Lindlarer Müller zu seinem Nachfolger im damaligen Fußballkreis Rhein-Berg machte. Eine „glorreiche Idee“, wie sich Schneeloch später als Versammlungsleiter freute. Müller sei ein echter Glücksgriff gewesen, nahm FVM-Ehrenpräsident Alfred Vianden den Ball auf. Er sei ein absoluter Teamplayer und kompetenter Partner gewesen. Die damalige Strukturreform, also die Zusammenlegung der Kreise, sei Anfang 2000 sehr umstritten gewesen, so Vianden: „Heute werden wir von den Landesverbänden darum beneidet.“

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Der neue Vorstand (v.l.):  Christian Will,  , Nico Kuhbier, Thomas Engelberth, Cem Sayilgan, Jürgen Liehn, Ralf Zimmermann, Laura Geusa, Gerhard Dittich, Karl Fassbender, Conny Pothmann, Stefan Flock.  Es fehlen Tom Skorupski, Thomas Eßer und Sabrina Thomanek.

Bevor die Neuwahlen anstanden betonten der rheinisch-bergische Landrat Stephan Santelmann, Oberbergs Vize-Landrat Professor Friedrich Wilke, der den an Corona erkrankten Landrat Jochen Hagt vertrat, Overaths Bürgermeister Christoph Nicodemus, Uli Heimann, Vorsitzender des Kreissportbundes Rhein-Berg, und Tim Bubenzer, stellvertretender Vorsitzender des Kreissportbundes Oberberg, die Bedeutung des Fußballs und seiner 75 Vereine auf Kreisebene nicht nur für den Sport, sondern auch für die Gesellschaft. Es sei gut, dass Rolf Müller, der wie alle anderen ehrenamtlich gewirkt habe, ein gut bestelltes Haus hinterlasse und für die Zukunft vorgesorgt habe. Da gilt das Augenmerk vor allem der Jugend und den Schiedsrichtern.

Schwierige Zeit im Lockdown

Die Zeit mit der Corona-Pandemie sei eine herausfordernde gewesen, erklärte Olpen. „Wir haben vieles lernen müssen , haben viel diskutiert, haben Irrtümer zugeben müssen und es alle miteinander gut hinbekommen“, so der FVM-Vizepräsident. Der Fußball sei gut über die Zeit des Lockdowns gekommen, es sei nicht schwierig, die Kinder in den Verein zu holen, sondern sie als Jugendliche, wenn sie in das Teenager-Alter kommen, zu halten. Es habe sich gezeigt, dass über die Videokonferenzen deutlich mehr Vereine erreicht wurden und die Clubs hätten sich stärker einbracht. Das sollen sie auch weiterhin über das „Amateur-Fußball-Barometer“ tun, das der DFB installiert hat und über das einmal im Monat bei den Vereinen eine Umfrage zu aktuellen Themen gestartet wird. „Deren Feedback hilft uns, auf breiter Basis zu entscheiden“, so Olpen.

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„Rolf Müller war immer sachlich und zuverlässig, konnte aber, wenn es sein musste, auch sehr bestimmt sein“, verabschiedete Olpen den Berg-Vorsitzenden. „Es ist beruhigend zu wissen, wenn die Not am größten ist, haben wir Rolf Müller auf der Bank und können ihn einwechseln“, sagte Olpen. Müller hatte angekündigt, dass er, auch wenn er nicht mehr zur Wahl antrete, dem Vorstand beratend weiter zur Seite stehen werde.

Liehn neuer Vorsitzender

Jürgen Liehn erklärte, dass er seine Amtszeit als Vorsitzender auf sechs, höchstens neun Jahre, begrenzen müsse. „Das ist dem Alter geschuldet“, sagte der neue Berg-Chef. Er freue sich, dass er auf einen funktionierenden Vorstand zurückgreifen könne und betonte, dass sie Dienstleister der Vereine seien. Dementsprechend hat er sich auch die Vereinsberatung für die nächsten drei Jahre als Schwerpunkt auf die Fahne geschrieben. Weitere Aufgabengebiete seien die Gewinnung neuer Schiedsrichter, Ideen für den Mädchen- und Frauenfußball sowie Möglichkeiten für die Ü65/Ü70-Fußballer zu entwickeln.

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Zum Abschluss des Kreistages wurde Rolf Müller zum Ehrenvorsitzenden des Fußballkreises Berg und der scheidende Kreisschatzmeister Wolfgang Pütz zum Ehrenmitglied ernannt. Wolfgang Pütz war seit 2002 im Vorstand.