Besonders nachhaltigOverather Holzbauten für Auszeichnung nominiert

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Die Jurymitglieder stehen in einem Wohnzimmer und sind über ein Dokument gebeugt.

Im Haus der Familie Latus aus Overath:Die Schutzgemeinscahft Deutscher Wald zeichnet Holzbauten aus.

Die Schutzgemeinschaften Deutscher Wald vergibt Preise für besondere Holzbauten, auch zwei aus Overath sind nominiert.

Es war ein langer Tag für die Mitglieder der Jury der Schutzgemeinschaften Deutscher Wald (SDW) im Rheinisch-Bergischen und im Oberbergischen Kreis: Kreuz und quer fuhren die Mitglieder durch beide Kreise, auf der Suche nach Preisträgern für den Holzbaupreis des Bergischen Landes.

Die Schutzgemeinschaften haben den Preis ausgelobt, um auf den nachwachsenden Rohstoff Holz aufmerksam zu machen und vorbildliche Bauten aus Holz in den Fokus zu stellen.

Auch Kindergärten werden aus Holz gebaut

Bewerben konnten sich Bauherren, Architekten, Bauingenieure und Holzbauunternehmen, die den nachhaltigen Baustoff Holz für ihre Bauprojekte genutzt hatten. Im Rahmen der Jurybereisung schauten deren Mitglieder nicht nur Häuser an – auch zwei Kindergärten, eine Holzbrücke und eine Festscheune waren unter den Bauprojekten.

In Overath begutachtete die Fachjury das Wohnhaus von Angela und Martin Latus, das mit viel Eigenleistung innerhalb von einem Jahr und zwei Monaten errichtet wurde. Martin Latus, beschäftigt im Bauamt der Stadt Overath, ist Architekt und Schreiner und hat für sein Traumhaus Urlaube und Überstunden eingesetzt.

Dass es ein Holzhaus ist, sieht man dem 200 Quadratmeter großen Haus auf den ersten Blick nicht an – Holzbau ist eben heutzutage etwas ganz anderes als ein Blockbohlenhaus. „Wir haben uns selbst beworben auf den Hinweis einer Freundin hin“, schildert Martin Latus und berichtet, dass es auch einige Hindernisse beim Bau gegeben habe: „Es fehlten beispielsweise plötzlich noch OSB-Grobspanplatten, und als ich sie nachkaufen wollte im vergangenen Jahr, war der Preis von 4,40 Euro auf 16 Euro pro Quadratmeter gestiegen.“

Tochter von Overather bekommt ein eigenes kleines Holzhaus

Die höheren Preise seien eben auch beim Holz durchgeschlagen. Dennoch hat sich Latus gleich nach der Fertigstellung an ein weiteres Holzbauprojekt begeben: Für seine kleine Tochter hat er ein Spielhaus mit Rutsche im Garten errichtet – „das hat ganz schön Zeit in Anspruch genommen“, sagt Latus lächelnd. Für die Jury ging es gleich weiter, den Berg hinunter zum Mehrfamilienhaus, dass die Firma Hamacher Holzbau am Ferrenberg errichtet hat.

Christiane Hamacher stellte das Wohnhaus vor, das einen großzügigen und freundlichen Eindruck vermittelte. Sie wies neben der Holzbauweise auch auf die Bepflanzung rund um das Haus hin und auf das Wegekreuz auf dem Grundstück, das erhalten und neu eingefasst wurde.

Rainer Deppe, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Rhein-Berg, wies darauf hin, dass Holz ein bemerkenswert ökologischer Baustoff sei, nicht nur vielseitig und nachwachsend, sondern auch der umweltfreundlichste Baustoff, denn in ihm werde das CO₂, das die Bäume während ihres Wachstums aus der Atmosphäre gefiltert haben, langfristig gebunden; nämlich genau so lange, wie das Gebäude bestehe.

„Für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gehören die Wiederbewaldung des Bergischen Landes und der Umbau zu klimastabilen Wäldern einerseits und die nachhaltige Verwendung des Holzes andererseits untrennbar zusammen. Anders wird der ökologische Umbau der Wälder nicht gelingen“, davon ist Rainer Deppe überzeugt.

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