Architekten stellen den Entwurf für die Erweiterung der Offenen Ganztagsgrundschule im Schul- und Sportausschuss der Stadt Overath vor.
ErweiterungSo soll Overaths erneuerte Ganztagesgrundschule aussehen

Dem Entwurf des Planungsbüros nach soll das neue Grundschul-Gelände im Burgholzweg 20 in Overath so aussehen.
Copyright: Ellertmann Schmitz Architekten
Das Planungsbüro „Ellertmann Schmitz“ hat dem Schul- und Sportausschuss vergangenen Donnerstag einen Besuch abgestattet und den Entwurf für die Erweiterung der Offenen Ganztagsgrundschule (OGGS) Overath vorgestellt. Hintergrund ist der kommende Rechtsanspruch von Eltern auf Ganztagsbetreuung, für den zusätzlicher Platz notwendig wird. Laut Manfred Allmayer, Leiter des Amts für Immobilienmanagement, hat die Stadt deshalb ihre Schulen analysiert und die Erweiterung von fünf Standorten in die Wege geleitet, so auch der im Burgholzweg 20.
Der leitende Architekt, Arne Fricke, erklärte, wie in enger Abstimmung mit der Schulleiterin Sylvia Grosser und der OGS-Leitung Tota Kranzhoff ein Konzept erarbeitet wurde, das auch zum pädagogischen Konzept der Schule passe. Dabei seien die aktuellen Probleme analysiert worden.
WC-Anlage nur über Außengelände erreichbar
Es sei festgestellt worden, dass an einigen Stellen Asbest verbaut und der Beton teilweise sanierungsbedürftig ist. Weitere Probleme seien fehlende Klassenräume, WC-Anlagen, die nur über das Außengelände zugänglich sind, ebenso wie der Speiseraum, der zu klein ist, und die weite räumliche Verteilung der Verwaltung, was die Zusammenarbeit erschwere.
„2024 haben wir unser neues pädagogisches Cluster-Konzept vorgestellt. Trotz Umzügen von Klassen und anderen Maßnahmen, ist das mit dem aktuellen Gebäude aber nicht umsetzbar“, erläuterte Grosser. Die Gymnastikhalle, die auch für Versammlungen und Feiern benutzt werde, sei ebenfalls zu klein und fasse maximal 300 Personen. Wenn eine Abschlussfeier stattfinde, bei der auch Familienmitglieder kommen, reiche die Halle nicht aus. Das Essen im Speiseraum erfolge nur rotierend, da der Platz für ein gemeinsames Essen nicht ausreiche.
Viele Anbauten kosten viel Geld
Nach der Problemanalyse sei laut Fricke eine Machbarkeitsstudie durchgeführt worden. Während dieser Studie habe man drei An- beziehungsweise Neubauten eingeplant. „Das Problem war, dass wir viele Anbauten hatten, die auch viel Geld kosten.“ Deshalb habe man im konkreten Entwurf umgedacht und einige Räume stattdessen erweitert.
So zum Beispiel die Gymnastikhalle, die um sieben Meter erweitert und damit zum Multifunktionsraum werden soll, für genügen Platz bei großen Veranstaltungen. Ein Anbau an der Fassade sowie der Flure im Erdgeschoss ermöglichen die Verlagerung der außen liegenden WC-Anlagen ins Innere. Einige Räume werden laut Fricke nur saniert. Was die Barrierefreiheit betreffe, so habe die Lage der Schule am Hang die Planung nicht gerade erleichtert. Ein Aufzug soll künftig das Erd- und Untergeschoss miteinander verbinden, nicht aber das Obergeschoss. Dort befänden sich nämlich nur drei Räume, für die man zwei zusätzliche Aufzüge einbauen müsste, aus Gründen der räumlichen Gegebenheiten. Um Kosten zu sparen, habe man die Raumaufteilung so gestaltet, dass sich die rollstuhlgerechten Räume im Unter- und Erdgeschoss befänden und oben zwei nicht-barrierefreie Klassenräume und ein Kreativhaus, zum Beispiel zum Musizieren. Ein Umzug der Schulleitung und OGS-Verwaltung ermögliche es außerdem, dass diese gebündelter im Erd- und Obergeschoss beieinander liegen.
Fläche effizienter nutzen
In einer Übersicht verdeutlichte Fricke, dass sich die Gesamtfläche der Schule nicht so stark vergrößere, der vorhandene Platz aber effizienter genutzt werde. So hat die OGGS aktuell eine Raumfläche von 3.050 Quadratmetern plus die Container mit 100 Quadratmetern. Nach dem Entwurf vergrößert sich die Fläche auf 3.248 Quadratmeter. Der Schulhof hat derzeit eine Fläche von 4.180 Quadratmetern und soll auf 4.050 Quadratmeter sinken.
Der Zeitplan sieht laut Fricke vor, dass, sobald der Bauausschuss grünes Licht gegeben hat, die Baugenehmigung für die Ausweichschule beantragt werde. Die sollte bereits vor den Sommerferien 2026 aufgebaut werden, weil der Start für die ersten Maßnahmen für das dritte Quartal nächsten Jahres vorgesehen ist. Wenn alles klappe, sei das Projekt Ende 2028 beendet.
Wenn wir PV-Anlagen überall hin machen, müssen wir das auch statisch prüfen und gegebenenfalls die Dächer komplett erneuern, bis Sie das amortisiert haben, passt das nicht zum ökologischen Fußabdruck.
Frank Jilly (Grüne) wollte im Ausschuss wissen, wo die Ausweichschule hinkommen soll und ob bei der Modernisierung auch die energetische Sanierung mit eingeplant wurde. Die Ausweichschule kommt laut Fricke zum größten Teil auf die Parkplätze. Eine energetische Sanierung sei vorgesehen, nach den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und mit wirtschaftlicher Vernunft. Auf die Dächer des Multifunktionsraums, des Kreativhauses und der neuen Verwaltung würden PV-Anlagen installiert. Bei den anderen sei das aber nicht möglich. Neue Fenster seien ebenfalls geplant. Dr. Katharina Knorr (SPD) wollte wissen, weshalb weitere PV-Anlagen nicht möglich seien. Christian Schmitz, Partner im Planungsbüro, konnte hierbei helfen: „Wenn wir PV-Anlagen überall hin machen, müssen wir das auch statisch prüfen und gegebenenfalls die Dächer komplett erneuern, bis Sie das amortisiert haben, passt das nicht zum ökologischen Fußabdruck.“ Außerdem müssten PV-Anlagen auch gewartet werden und durch die vielen einzelnen Dächer sei die Installation aufwendig. Aktuell sei der Plan, die Dächer mit einer neuen Folie und Dämmung zu versehen und danach zu begrünen.
Dr. Hannah Schiefer erkundigte sich nach den Lichtverhältnissen in den Fluren. Die seien auch nach der Sanierung hell, beruhigte Fricke.
Der Ausschuss, die Verwaltung und die Schul- und OGS-Leitung zeigten sich mit der Arbeit des Planungsbüros mehr als zufrieden. Besonders angetan waren die meisten davon, dass das Grundgerüst der Schule vorhanden bleibe. So beauftragte der Schul- und Sportausschuss die Verwaltung einstimmig damit, das Projekt fortzuführen.
Die Kosten
Die Kosten für den Umbau betragen insgesamt 11.394.000 Euro. Neben den regulären Kostenpunkten, wie Schadstoffentsorgung, ist auch die Beschaffung einer Ausweichschule während der Baumaßnahmen einkalkuliert, für 829.490 Euro. Auch wenn die Summe hoch klinge, versicherte Architekt Arne Fricke, befinde man sich im unteren Mittelfeld, was die Kosten für einen Schulumbau angehe. Bei der Summe handele es sich um eine Kostenberechnung, keine Schätzung, so Fricke auf Nachfrage von Alexander Willms (CDU).

