Zum Abschluss des Geschäftsjahres hat in Overath der Lieferantentag der Soennecken eG stattgefunden. Rund 100 Personen nahmen an der 25. Ausgabe teil, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Jahr des 150-jährigen Firmenjubiläums habe die Veranstaltung im Zeichen des Wandels gestanden. Denn nicht nur der Markt, auch Soennecken befinde sich im Umbruch.

Vorstandsvorsitzender Dr. Benedikt Erdmann führte durch das Programm und warf einen kritischen Blick auf den sich rasch verändernden Papier-, Büroartikel- und Schreibwarenmarkt. „Es war ein sehr schwieriges Jahr für die Branche. Das Volumen im Bereich Bürobedarf ist nochmals deutlich gesunken“, wird er zitiert. In Anbetracht der Umstände sei er zufrieden. Die Umsätze seien Ende November bei rund 695 Millionen Euro und damit auf Vorjahres-Niveau gelegen.

Kreditwürdig und solvent

Soennecken Vorstand Georg Mersmann unterstrich laut Pressemitteilung die solide Finanzsituation des Konzerns und stellte die in diesem Jahr nochmals verbesserte Bonitätseinschätzung und die Testate zur Notenbankfähigkeit vor. „Damit haben wir erneut die Bestätigung erhalten, dass wir als stabiles, kreditwürdiges und solventes Unternehmen bewertet werden“, wird Mersmann zitiert.

„Die Umstellung unseres Warenwirtschaftssystems im Juni war zwar sehr erfolgreich, im Nachgang mussten wir an der ein oder anderen Stelle aber noch nachbessern – was bei Großprojekten dieser Art völlig normal ist. Inzwischen ist alles sauber eingespielt, so dass wir im nächsten Jahr von hocheffizienten Prozessen profitieren werden“, so Mersmann. Eine gute Entwicklung habe er auch dem neuen Shopsystem YourCommerce bescheinigt. So nutzten es inzwischen mehr als 180 Mitglieder, bis einschließlich November seien ihre Webseiten von 1,18 Millionen Besuchern 6,33 Millionen Mal aufgerufen worden. Die Entwicklung der E-Procurement Plattform YourProcure liege im Plan und sei in die Testphase gestartet.

Abonnementmodelle für Fachhändler

Über Sortimente sprach LogServe-Bereichsleiter Jens Melzer. Um sich zukunftssicher aufzustellen, wolle die Genossenschaft den gesamten Bedarf von Gewerbetreibenden abdecken. Als neue Sortimentsbereiche stellte Melzer Baumarkt und Garten, Saisonware, Gesundheit und Outdoor vor. Zudem habe er die Relevanz der Digitalisierung von Einkaufsprozessen betont, für eine effiziente Zusammenarbeit mit Lieferanten. Wie sich neue Umsatzpotenziale in den Bereichen IT und Bürotechnik erschließen lassen, erläuterte Nordanex Geschäftsführer Christian Weiss. Chancen böten sich Fachhändlern durch Abonnementmodelle wie „Workplace as a Service“, bei dem Kunden eingerichtete Arbeitsplätze inklusive Hardware, Software und Services gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung gestellt würden. Zur Unterstützung der Soennecken-Mitglieder und Nordanex-Partner böten die Kooperationen ein „V-Trainee-Programm“ an, in dem sich Vertriebsmitarbeiter in 18 Monaten zu Certified Solutions Sales Managern mit TÜV- und IHK-Abschluss ausbilden lassen könnten. Weiss stellte außerdem Zukunftsthemen vor, an denen Soennecken und Nordanex arbeiten, darunter Einsatz und Vermarktung für Robotics-Lösungen.

Ganzheitliche Lösungen gefragt

Über den Büromöbelmarkt sprach Torsten Buchholz, Unitleiter Arbeitswelten und New Work Consulting bei Soennecken. Nach aktuellen Marktschätzungen von Handel und Industrie werde 2026 ein Rückgang um mehr als zwölf Prozent erwartet. Dem stünden das Konzept und die Leistungen von „wir sind Raum“ entgegen, das Kooperationsmodell für ganzheitliche Büro- und Workspace-Lösungen. Angesichts veränderter Arbeitsweisen suchten Kunden mehr nach ganzheitlichen Lösungen. „Wir sind Raum“ stelle Partnern ein Kompetenz- und Vermarktungspaket zur Verfügung.

Unitleiterin Margit Becker gab einen Überblick über die Jahresentwicklungen. Sie habe die Bedeutung von Onlinekanälen betont, um die Sichtbarkeit der Geschäfte bei den Verbrauchern zu erhöhen. Mit dem neu initiierten Projekt „socialPALS“, einer führenden Software-Lösung für lokales Handelsmarketing, unterstütze Soennecken diese Aktivitäten seit 2025.

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Erdmann betonte zum Schluss, dass es Unternehmenstradition sei, sich zu verändern. „Der Wandel ist gestaltbar, man muss es nur tun – und dazu eine gewisse Haltung mitbringen.“ Die habe der zum Jahresende scheidende Vorstandsvorsitzende laut Pressemitteilung 29 Jahre lang bewiesen.