Baustellen im KreisgebietBagger rollen fürs Breitband in Rhein-Berg

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Eine Baggerschaufel. (Symbolbild)

Rhein-Berg – Das wurde aber auch Zeit: Die ersten praktischen Arbeiten für den Breitbandausbau im Kreisgebiet werden jetzt sichtbar. Statt der alten Daten-Feldwege sollen künftig Autobahnen das Kreisgebiet mit dem Rest der Welt verbinden. In diesem Monat starten in Bergisch Gladbach und Kürten die ersten Tiefbaumaßnahmen für die Verlegung der neuen Glasfaserkabel. Rösrath soll ebenfalls noch im September, Overath im Oktober folgen, so die Kreisverwaltung in einer schriftlichen Vorlage für den Zukunftsausschuss. Die weiteren Kommunen sollen sukzessive folgen. Kreisdirektor Dr. Erik Werdel im Ausschuss: „Die Bagger rollen an.“

Auf die zügige Anbindung der Schulen im Kreisgebiet wird dabei besonders viel Wert gelegt. Laut Kreisverwaltung will die Telekom, die die Kabel verlegt, sie dann aber auch ihren Mitbewerbern zur Verfügung stellen muss, in der Kreisstadt Bergisch Gladbach alle 35 Schulen und Bildungseinrichtungen prioritär anbinden. Damit werde knapp die Hälfte der 74 Bildungsinstitutionen der gesamten Maßnahme zeitnah mit Glasfaseranschlüssen versorgt. Anschließend sollen die zugehörigen Siedlungsbereiche und Gewerbegebiete folgen.

Ausbau nimmt endlich Fahrt auf

Dass der Breitband-Ausbau endlich Fahrt aufnimmt, wurde im Zukunftsausschuss parteiübergreifend gewürdigt. „Es hat mich sehr gefreut, dass unser Auftrag von Februar, die Schulen bei dieser Arbeit zu priorisieren, innerhalb eines halben Jahres so gut umgesetzt wurde. Eine derart schnelle Realisierung habe ich noch nicht erlebt“, sagte Marcel Kreutz, SPD-Vorsitzender im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Am Ende war es Kreisdirektor Werdel selbst, der ein kleines bisschen Wasser in den Wein goss: „Die Euphorie ist jetzt groß, aber es wird vermutlich viele Klagen und Beschwerden von Anwohnern über einzelne Baugruben und die Verkehrslenkung geben.“ Ausschussvorsitzender Uwe Pakendorf mahnte, wichtige Informationen in die einzelnen Kommunen zu tragen. Das zähle beispielsweise auch der Hinweis, dass ein Hausanschluss zum jetzigen Zeitpunkt kostenlos zu haben sei, später aber Geld kosten werde. Pakendorf: „Da sind auch die Kommunen gefragt.“

Kreisweites Bundesförderprojekt

Die Maßnahmen sind Teil des kreisweiten Bundesförderprojektes, das im vergangenen Jahr gestartet wurde. Die Telekom plant für den gesamten Ausbau eine Laufzeit von 36 Monaten ein und liegt laut Kreis aktuell auch im Zeitplan. Damit ist der Projektabschluss für März 2023 terminiert. Über das Geoportal des Rheinisch-Bergischen Kreises www.rbk-direkt.de sollen Interessierte in den kommenden Wochen umfangreiches Kartenmaterial einsehen können, aus dem die genaue Lage aller Fördergebiete ersichtlich ist.

Mit der lang ersehnten Digital-Aufrüstung im Kreisgebiet einher geht auch eine vorübergehende Aufrüstung bei der Kreisverwaltung. Einstimmig stimmte der Zukunftsausschuss dem Plan zu, Fördermittel des Landes NRW zur personellen Unterstützung der Breitbandkoordination zu beantragen. „Für den Kreis ist es von großer Bedeutung, dieses wichtige Thema gut und professionell koordinieren und vorantreiben zu können. Daher freuen wir uns darüber, dass das Land eine personelle Unterstützung für 36 Monate voll finanziert“, sagte Kreisdirektor Werdel.

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Mit der Förderung von jährlich 70 000 Euro wird eine zweite Breitband-Stelle im Kreishaus geschaffen. Sie sei auf drei Jahre begrenzt und es gebe keine „versteckten Kosten“ für den Haushalt, so Werdel.

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