Große NachfrageRheinisch-Bergische Hausarztpraxen haben mit dem Impfen begonnen

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Vorbereitet auf die Impfung: Mediziner Dr. Heribert Wiemer mit den aufgezogenen Spritzen mit Biontech/Pfizer-Impfstoff in seiner Odenthaler Praxis.

Vorbereitet auf die Impfung: Mediziner Dr. Heribert Wiemer mit den aufgezogenen Spritzen mit Biontech/Pfizer-Impfstoff in seiner Odenthaler Praxis.

Rhein-Berg – Die Patientin strahlt. Von ihrer ersten Coronaschutzimpfung ist sie nur noch wenige Minuten entfernt. Und das fast vor der Haustür. Im Großteil der rheinisch-bergischen Hausarztpraxen ist gestern mit dem Impfen gegen Covid-19 begonnen worden.

Dr. Heribert Wiemer hat die ersten Impfdosen sogar gleich am Dienstag nach der Anlieferung des Impfstoffs in Arme seiner Patienten versenkt. Am Mittwochnachmittag, wenn Arztpraxen sonst häufig geschlossen sind, ging es dann in einer konzertierten Impfaktion weiter.

Lieferproblem

27 bergische Arztpraxen haben in dieser Woche noch keinen Impfstoff erhalten und mussten Impftermine absagen. Betroffen seien knapp 2000 Patienten, hieß es von der Schlossapotheke in Bensberg. Sie sollte die Praxen beliefern. Es habe ein Serverproblem beim Großlieferanten gegeben. Apotheker Markus Kerckhoff übernahm die Verantwortung, kritisierte zugleich aber den „hochkomplizierten Bestellprozess“. (wg)

„In der derzeitigen Situation würde ich auch samstags und sonntags impfen“, sagt Allgemeinmediziner, „schließlich geht es darum eine Pandemie zu beenden.“ 100 Patienten könne er gut am Tag impfen, sagt Wiemer.

Allerdings sei er auch in der glücklichen Lage, mit 180 Quadratmetern in der Praxis ausreichend Abstand bieten zu können für die Nachbeobachtung der Impflinge. „Die Nachfrage der Patienten ist riesig“, sagt der Facharzt für Allgemeinmedizin, der zugleich Vorsitzender der Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung in Rhein-Berg ist. Als solcher freut er sich: Nahezu alle Praxen machten mit, sofern ihre räumlichen Kapazitäten ausreichten.

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Begrenzt ist die Impfkapazität bislang noch durch den knappen Impfstoff. Lediglich 50 Impfdosen pro Woche können zunächst pro Praxis beim Land geordert werden. Das schwierigste sei die Terminierung der Impftermine für die Patienten, sagt Wiemer. Denn natürlich richte man sich auch in den Praxen nach der Impfpriorität. „Bei uns haben wir einen Aushang gemacht, dass sich jeder, der geimpft werden möchte und an der Reihe ist, melden und einen Termin vereinbaren kann“, sagt Wiemer. „Die Impfbereitschaft ist hoch“, freut er sich.

„Und: Die Menschen sind extrem gut aufgeklärt.“ Am Donnerstag geht’s für Wiemers Praxis noch mit einigen Impfungen bei Hausbesuchen weiter. „Dann ist der Impfstoff für diese Woche erstmal weg“, sagt er und hofft, dass die Impfstoffmengen pro Praxis bald erhöht werden können, damit das Impftempo gesteigert werden kann. „An uns soll es nicht liegen“, sagt Mediziner Wiemer.

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