Impfstoff für 2554 Menschen in Rhein BergSenioren außerhalb von Heimen müssen warten

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Senioren außerhalb von den Pflegeeinrichtungen können momentan noch nicht geimpft werden.

Senioren außerhalb von den Pflegeeinrichtungen können momentan noch nicht geimpft werden.

Rhein Berg – 620 Menschen sind in rheinisch-bergischen Senioren- und Pflegeheimen bislang geimpft – Impfstoff für 2554 stünde bereits zur Verfügung. Trotzdem werden von der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) bislang noch keine weiteren Gruppen für Impfungen angesprochen, beispielsweise über 80-Jährige, die noch zu Hause wohnen.

Die KVNO beruft sich darauf, dass einerseits die Impfzentren noch geschlossen seien, weil nach dem Willen der nordrhein-westfälischen Politik mit der ersten Charge von Impfdosen zuerst in den Senioren- und Pflegeheimen zu impfen sei. Andererseits könnten derzeit die mobilen Impfteams, die über 80-Jährige zu Hause impfen sollen, nicht zum Einsatz kommen, weil der einzige bisher in Deutschland zugelassene Biontech/Pfizer-Impfstoff für Hausbesuche bei einzelnen Impflingen nicht geeignet sei. Der bei minus 70 Grad Celsius angelieferte Impfstoff wird derzeit in den jeweiligen Senioreneinrichtungen, in denen er verimpft wird, auf die entsprechende Temperatur von zwei bis acht Grad Celsius gebracht. Dies geschieht in speziell eingerichteten Rekonstitutionsräumen. Danach hält er sich laut KVNO bei Kühlschranktemperatur rund eine Woche. Aber er ist nach Auskunft des Krisenstabs unter anderem anfälliger für Erschütterungen und entsprechend nicht mehr für aufsuchende Impfungen bei Hochbetagten in den eigenen vier Wänden geeignet.

Angehörige fordern effektivere Impfstrategie

Derweil setzen sich auch Verwandte von Menschen in betreuten Wohneinrichtungen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Seniorenheimen liegen, dafür ein, dass ihre Angehörigen in den benachbarten Heimen mitgeimpft werden, sobald dort ein Impftermin ansteht. „Das ist doch viel sinnvoller und effektiver, als wenn wir in einigen Wochen dann mit meiner Mutter zum Impfzentrum fahren müssen“, sagt etwa Leser Uwe H. Burghardt aus Odenthal, dessen Mutter im Betreuten Wohnen neben dem Awo-Seniorenzentrum Saaler Mühle wohnt.

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Bislang seien nach Willen der Politik in NRW ausschließlich Impfungen in Senioren- und Pflegeheimen vorgesehen, bestätigte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein auf Anfrage. Uwe H. Burghardt will dennoch an dem Thema dranbleiben, zumal die Verfügbarkeit von Impfstoff angesichts der aktuellen Zahlen in Rhein-Berg zurzeit offenbar nicht das Problem darstelle.

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