Forderung gegen FluglärmAnteile am Flughafen sollen für mehr Nachtruhe sorgen

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Die Kreisverwaltung macht die Unterstützung des Flughafens von einem besseren Lärmschutz in der Nacht abhängig.

Die Kreisverwaltung macht die Unterstützung des Flughafens von einem besseren Lärmschutz in der Nacht abhängig.

Rhein-Berg – In Sachen Lärmschutz soll nun auch der Rheinisch-Bergische Kreis als kleinster Anteilseigener das Flughafen-Management zu nachhaltiger Aktivität antreiben. Nach Kölner Vorbild hat die Gladbacher Koalition aus CDU und Grünen im Kreistag einen Antrag zur Kapitalerhöhung am Airport vorgelegt, in dem eine Verbindung zwischen der erbetenen Corona-Finanzspritze und dem Lärm hergestellt wird.

Vorgesehen ist ein Arbeitsauftrag an Landrat Stephan Santelmann (CDU): „Die Verwaltung wird beauftragt, als Gesellschafter der Flughafen Köln/Bonn GmbH zum einen die Umsetzung einer effektiveren Fluglärmminderung – vor allem in der Nachtkernzeit von 23 bis 5 Uhr – und zum anderen eine wirksame Klimaschutzstrategie voranzutreiben“, heißt es darin.

Schwarz-Grün fordert Strategie für effektive Lärmminderung

Der Köln/Bonner Flughafen braucht 75 Millionen Euro. Dieses Geld soll von den Anteilseignern kommen: Die Stadt Köln, mit gut 31 Prozent größter Anteilseigner, soll 23 Millionen Euro geben, Rhein-Berg, mit 0,35 Prozent kleinster Eigentümer, 262 000 Euro.

Für die Kreistagssitzung am 14. Januar fordert Schwarz-Grün, die Flughafen-Chefs mit der „Schaffung einer für den Flughafen Köln/Bonn wirksamen Lärmminderungsstrategie“ zu beauftragen. Sie soll eine „effektive Lärmminderung, insbesondere in der Nachtkernzeit“, sicherstellen. Kernbaustein soll eine „signifikante Erhöhung der nächtlichen Start- und Landeentgelte“ sein. Anders als der Kölner Rat unterscheiden die Rhein-Berger nicht zwischen Fracht- und Passagierfliegern. Insbesondere für „sehr laute Fracht- und Passagiermaschinen sollen die Gebühren deutlich erhöht“ werden. Der Flughafen solle zudem „darauf hinwirken, dass besonders laute Fracht- und Passagiermaschinen“ künftig nicht mehr am Flughafen eingesetzt werden.

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Die tatsächlich gezahlten Lärmzuschläge sollen so transparent wie möglich dargestellt und über die Entwicklung regelmäßig berichtet werden. Auch soll es weitere Fluglärm-Messanlagen in den Kommunen geben. Zudem fordern Schwarz und Grün, dass der Flughafen „spätestens ab 2035 klimaneutral betrieben“ wird. Ein Plan dafür sei dem Aufsichtsrat im Laufe des Jahres 2021 vorzulegen.

Der Kölner Rat hat mit der Mehrheit von Grünen, CDU und Volt gefordert, dass die Gebühren für Passagierflüge signifikant erhöht werden. Diese machen etwa ein Drittel der 43 753 Nachtflüge in Köln/Bonn aus.

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