Am LimitKitas in Rhein-Berg brauchen dringend Hilfe – diese Maßnahmen könnten laut SPD helfen

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In beschrifteten Bechern stehen Zahnbürsten.

Rhein-Bergs Kitas brauchen dringend Hilfe.

SPD-Fraktion fordert finanzielle Unterstützung für Alltagshelfer, Bundesfreiwillige und Ausbildung von Erzieherinnen.

Der Überlastung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entgegenwirken will die SPD-Kreistagsfraktion mit einem Maßnahmenbündel, das zunächst im Jugendhilfeausschuss des Kreises vorgestellt wurde. Der Fachkräftemangel in den Kitas sei gravierend, Hilfe sei dringend erforderlich, argumentierten die Sozialdemokraten.

Allen Kindertagesstätten im Jugendamtsbereich des Kreises — in Kürten, Odenthal und Burscheid — solle deshalb, unabhängig vom Träger, eine Bundesfreiwilligendienststelle zur Entlastung der Erzieher und Erzieherinnen zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem solle der Kreis den Eigenanteil für die Alltagshelfer und -helferinnen refinanzieren sowie den nicht über KiBiz und Landesmittel finanzierten Teil der Ausbildungskosten für die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) der Erzieherinnen und Erzieher übernehmen. Die dafür erforderlichen Mittel sollten zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren bereitgestellt werden.

Fachkräftemangel habe gravierende Ausmaße angenommen

Die SPD im Kreis begründete ihren Antrag damit, dass der Fachkräftemangel in Kindertagesstätten gravierende Ausmaße angenommen habe und zu befürchten sei, dass die Bedarfsplanungen für Kinder im Alter bis zur Einschulung nicht erfüllt werden könnten und Kinder keinen Kita-Platz bekämen. Hier könnten Bundesfreiwillige eingesetzt werden, die damit vielleicht auch einen Anreiz bekämen, sich später für eine Ausbildung zum Erzieher/Erzieherin zu entscheiden.

Eine willkommene Entlastung in den Kitas seien auch die Alltagshelferinnen und Alltagshelfer, die es Erziehern ermöglichten, sich stärker auf ihre Kernaufgaben Bildung und Erziehung zu konzentrieren. Allerdings müssten die Einrichtungen einen Eigenanteil der Personalkosten von zehn Prozent zahlen, was vielen angesichts der knappen Budgets schwerfalle.

Und für die praxisintegrierte Ausbildung von Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen seien von den Kitas 53.000 beziehungsweise 27.000 Euro für die Ausbildung zu zahlen, Beträge, die von den Kindergärten nur schwer aufzubringen seien. Auch diese Kosten, forderte die SPD in ihrem Antrag, solle der Kreis übernehmen. Sonst stehe zu befürchten, dass die Kita-Träger ihre Ausbildungskapazitäten zurückfahren würden, angesichts des Fachkräftemangels wäre dies fatal.

CDU und FDP wollten diesem Antrag allerdings nicht ohne Weiteres zustimmen, man habe noch Beratungsbedarf, sagte Uwe Bruchhausen (CDU). Man wisse nicht, welche Summe für die Unterstützung der Kitas in den Kreishaushalt eingestellt werden solle. Obwohl Melanie Bockhoff (SPD) entgegnete, es sei fatal, wenn beispielsweise Alltagshelfer in den Kitas nicht mehr finanzierbar seien, wurde der Antrag in den Kreisausschuss verwiesen.

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