Mit Improvisationstheater und einem Infostand war das Theas-Theater in der Bergisch Gladbacher Fußgängerzone präsent.
15-jähriges BestehenDas Theas-Theater bietet Spielszenen in der Bergisch Gladbacher Fußgängerzone

Mit Improvisationstheater war das Theas-Theater in der Bergisch Gladbacher Fußgängerzone präsent.
Copyright: Anton Luhr
Wer sich in die Fußgängerzone in der Stadtmitte begibt, ist auf das Zusammentreffen mit anderen Menschen gefasst. Dass dort aber Theatermacher aufkreuzen, geschieht nicht alle Tage.
Doch während Astrid und Hans Günter Madel entspannt im Eiscafé sitzen, gesellen sich zwei Vertreter des Theas-Theaters zu ihnen. Udo Passon und Moritz Möller sind mit Zylinder, Fliege und schicker weinroter Jacke ausstaffiert, sie bringen damit klassische Theateratmosphäre in die Hauptstraße, und sie haben ein paar Requisiten dabei. Unter anderem eine Schlange aus Plüsch, die sich gleich an das Paar im Eiscafé wendet: „Ich werde dir ein stolzes Enkelkind bescheren“, verkündet das Tier. Und dann heißt es schon: „Wie aus heiterem Himmel war es plötzlich da, das kleine Kind.“
Mit ihrer spontan entwickelten Szene zeigen Passon und Möller, was das Improvisationstheater Stegreif & Partner, das regelmäßig im Theas aktiv ist, zu bieten hat. Beim Ehepaar Madel werden sie mit offenen Armen empfangen. Astrid Madel bedankt sich am Ende für die „herrliche Geschichte“, sie könnte sich auch vorstellen, selbst bei dem Improvisationstheater mitzumachen, hat allerdings Bedenken wegen ihres Alters.
Improvisierte Geschichte um Kochlöffel
Wenig später entwickeln die Theatermacher schon eine neue Szene — „Ingrid hat Geburtstag“. Passantin Ingrid Mohr hat zwar nicht wirklich Geburtstag, doch die Akteure sind sogleich aktiv, um ihr zum Wiegenfest ihren Lieblingskuchen zu backen. Und wenig später zaubern Passon und Möller schon eine weitere Szene aus dem Hut, die sich um einen Kochlöffel dreht.
Neben den improvisierten Theaterkostproben ist das Theas-Theater auch mit einem Infostand präsent, mit der Aktion in der Fußgängerzone feiert es sein 15-jähriges Bestehen. Intendantin Claudia Timpner verteilt Lose, es gibt Freikarten oder auch eine Tasse mit Theas-Logo zu gewinnen. Andere Theas-Aktive bieten Kuchen an oder den aktuellen Spielplan. Kassiererin Christiane Jütten vom Vorstand des Theas-Trägervereins steht ebenfalls für Gespräche zur Verfügung. „Wenn es das Theas nicht gäbe, würde der Stadt doch was fehlen“, findet sie.
Erfolg mit Gründung des Theas-Trägervereins
Um zum Theas-Geburtstag zu gratulieren, ist auch Heribert Bergermann, Vorsitzender des Stadtverbands Kultur, vorbeigekommen. Er hat den Theas-Trägerverein mitgegründet, war zwölf Jahre Vorsitzender und lässt nun aber andere machen. Mit Blick auf die Gründung des Vereins im Jahr 2010 sagt er: „Wenn das damals nicht gelungen wäre, gäbe es das Theas sicher nicht mehr.“
Unterdessen ist die improvisierte Theaterszene um den Kochlöffel in vollem Gang, ein Koch und ein Gnom sind im Dialog, da fragt einer den anderen: „Du kommst von der Toilette mit dem Kochlöffel — was hast du damit gemacht?“ Die Kochlöffel-Szene endet damit, dass einer der Akteure „so dankbar“ ist, dass er eine Liebesgeschichte erzählt.
Als die Schauspieler eine kleine Pause machen, erklärt Passon, wie eine Improvisation funktioniert: Die Akteure müssten „aufeinander achten und mit dem Publikum in Interaktion gehen“. Ausgangspunkt sei, „Menschen zu fragen, ob wir ihnen eine Geschichte schenken dürfen“, so der Improvisationstheater-Experte. „Alles andere ergibt sich dann.“