Holocaust-ÜberlebendeKommunalpolitik entscheidet über Umbenennung des Sülztalplatzes

Lesezeit 2 Minuten
In Schulen ist Philomena Franz immer wieder eine interessante Gesprächspartnerin für die Jugendlichen, hier 2013 im Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg.

In Schulen ist Philomena Franz immer wieder eine interessante Gesprächspartnerin für die Jugendlichen, hier 2013 im Albertus-Magnus-Gymnasium in Bensberg.

Rösrath – Die Kommunalpolitik wird sich Ende Januar erneut mit einer Ehrung für die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Philomena Franz beschäftigen. Das hat Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) angekündigt.

Der Hauptausschuss werde am 25. Januar über den Bürgerantrag von Matthias Buth, den Sülztalplatz nach Franz zu benennen, beraten. Schulze hat dies Buth mitgeteilt und ihn zu der Sitzung eingeladen. Deren Termin liegt kurz vor dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, an dem Buth mit Interessierten den Verein „Philomena-Franz-Forum“ gründen will.

ZLR befürwortet auch Bennenung einer Schule nach Philomena Franz

Inzwischen hat sich die Vereinigung Zusammen Leben Rösrath (ZLR) hinter die Idee gestellt, die neue Gesamtschule nach Philomena Franz zu benennen. Sie ist die erste politische Kraft, die sich nach der Kommunalwahl vom September zu einer Ehrung von Franz äußert. „Ganz sicher wäre die Benennung einer Schule ein besonders geeigneter Weg, Frau Franz zu ehren“, heißt es in einer Mitteilung von ZLR. „Es war ihr immer ein besonderes Anliegen, Schülerinnen und Schülern von den Gräueltaten der Nazizeit und ihrer persönlichen Verfolgung zu berichten.“ Ihr sei es dabei um eine „Botschaft der Versöhnung“ gegangen.

Eine Ehrung für Franz durch die Stadt ist seit Frühjahr 2020 in der Diskussion – den Anstoß gab ein Bürgerantrag von Buth, eine Straße nach ihr zu benennen. Es folgte ein zweiter Bürgerantrag von Buth, nun zur Umbenennung des Sülztalplatzes, über den jetzt der Hauptausschuss beraten soll.

Das könnte Sie auch interessieren:

Den ersten Bürgerantrag zur Straßen-Benennung lehnte der Hauptausschuss im Juni ab, doch regte der damalige Bürgermeister Marcus Mombauer (CDU) an, das Thema im neuen Stadtrat erneut aufzugreifen. Im September, kurz vor der Wahl, sprach sich bereits die SPD-Vorsitzende Tülay Durdu, nun auch stellvertretende Fraktionschefin im Stadtrat, für eine Ehrung von Franz aus: Sie plädierte für ein „klares Signal“ durch die Umbenennung des Sülztalplatzes.

KStA abonnieren