KarnevalFrauen bekommen mit Codewort „Luisa“ jetzt auch in Rösrath Hilfe bei Belästigung

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Das Team des DRK steht in neonroter Arbeitskleidung in einem Büro und hält Infomaterial in der Hand.

„Luisa“ ist ein Hilfsangebot für Mädchen und Frauen, die sich bedrängt fühlen, das Team des DRK wurde dafür geschult.

Wenn sich Frauen an Karneval belästigt fühlen, können sie sich jetzt auch in Rösrath mit dem Codewort „Luisa“ an das DRK wenden, um Hilfe zu bekommen. 

Pünktlich zur heißen Phase des Karnevals kommt die Kampagne „Luisa ist hier!“ auch nach Rösrath. Sie ist ein Hilfsangebot für Mädchen und Frauen, die auf Partys, in Kneipen und Clubs oder auch bei Großveranstaltungen, zum Beispiel im Karneval, ungestört feiern möchten.

Über das Codewort „Luisa“ sollen sie Unterstützung erhalten, wenn sie sich bedrängt fühlen, mit aufdringlichem oder gar übergriffigem Verhalten konfrontiert sind. Die in Burscheid angesiedelte Beratungsstelle „Frauen-Zimmer“, die als Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt im Rheinisch-Bergischen Kreis tätig ist, hat die Kampagne in der Region gestartet. Inzwischen sind Kommunen wie Overath, Unternehmen wie die Bäderbetriebsgesellschaft Bergisch Gladbach oder auch Gaststätten darauf eingestiegen.

„Luisa“ ist eine Präventionsmaßnahme

In Rösrath ging die Initiative von der Stadtverwaltung aus, die sogleich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Partner gewinnen konnte. Das DRK-Team wurde durch die „Frauen-Zimmer“-Mitarbeiterinnen Anja Haussels und Christine Warning bereits geschult. Sehr erfreut darüber zeigt sich die Rösrather Gleichstellungsbeauftragte Elke Günzel: „Mir war es einfach wichtig, die Kampagne nach Rösrath zu holen“, erklärt sie.

Das Projekt „Luisa“ sei ein „präventiver Ansatz“, es trage zur Vorbeugung bei. Im Fall eines aufdringlichen oder übergriffigen Verhaltens sei es aber auch eine einfache Möglichkeit, „auf sich aufmerksam zu machen und Hilfe anzufordern“. Da das DRK bei zahlreichen Veranstaltungen präsent sei, gebe es nun ab sofort in vielen Fällen eine Anlaufstelle, auch männliche DRK-Mitarbeiter seien sensibilisiert.

Individuelle Hilfe unangenehmen Situationen 

Die Freiwillige Feuerwehr sei für „Luisa“ ebenfalls offen und werde sich bei einem Termin im Februar mit dem Projekt vertraut machen, so Günzel. Nach und nach sollten außerdem Gaststätten angesprochen werden. Mädchen und Frauen, die Hilfe benötigen, sollen nur den Codesatz „Ist Luisa hier?“ benutzen, um Hilfe zu erhalten.

Sie könnten ihn auch dann einsetzen, wenn sie sich nur unwohl fühlten, erklärt Günzel. Die angesprochene Person vom DRK könne dann angemessen reagieren. Betroffenen Mädchen und Frauen werde ein sicherer Rückzugsort angeboten, dort könnten sie zur Ruhe kommen und entscheiden, ob ein Taxi zu rufen oder eine Freundin zu suchen sei oder die Eltern benachrichtigt werden sollten.

Bei Bedarf könnte auch eine Beratungsstelle oder die Polizei eingeschaltet werden, bei einer Vergewaltigung komme auch Spurensicherung in einem Krankenhaus in Frage. Im Karneval will das DRK seine Teilnahme an dem Projekt durch Plakate an den Einsatzfahrzeugen deutlich machen. Ziel ist, „dass in Rösrath der Straßenkarneval sicher gefeiert werden kann“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Rösrath.

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