Ermutigung für die gelebte DemokratieKommentar zum Rösrather Gewerbeflächen-Votum

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Die Flächen zwischen dem Volberger Friedhof und dem Vordersten Büchel sollen laut Naturschutz wegen der „beeindruckenden Vielfalt von Pflanzen und Tieren“ nicht angetastet werden.

Rösrath – Für die politische Kultur in Rösrath ist das ein wichtiger Schritt: Nach erheblichem Widerstand aus der Bevölkerung hat der Stadtrat die Idee einer Gewerbeansiedlung in Stöcken in den Hoffnungsthaler Bergen aufgegeben. Das ist eine Ermutigung für die gelebte Demokratie in der Stadt, Bürgerinnen und Bürger erfahren, dass es sich durchaus lohnen kann, sich zu beteiligen und eine Meinung zu äußern.

Am Ende profitieren davon auch die Mitglieder des Stadtrats: Sie zeigen, dass sie nicht in einer abgeschotteten Politik-Welt agieren, sondern sehr wohl mitbekommen und berücksichtigen, was um sie herum passiert. Gleichzeitig haben die Ausführungen von Dezernent Christoph Herrmann deutlich gemacht, dass Verwaltung und Politik es sich nicht leicht machen und ohne ernsthafte Gründe das Grün in der Stadt kaputt machen. Sie stehen vor schwierigen Abwägungen.

Zusätzliche Gewerbeflächen dringend gebraucht

So werden zusätzliche Gewerbeflächen im Stadtgebiet dringend gebraucht, das wissen betroffene Betriebe und Beschäftigte. Das Thema Gewerbeflächen bleibt daher auf der Tagesordnung – zu hoffen ist, dass es mit der Gewerbeansiedlung in Rambrücken nun endlich vorangeht. Dort muss sich die Stadt mit den Flächen-Eigentümern einigen. Ein Durchbruch in Rambrücken könnte die Situation einiger Rösrather Betriebe entspannen, trotz der Ablehnung von Gewerbe in Stöcken.

Abzuwarten ist indessen, wie es mit den weiteren Vorschlägen der Stadt zum Regionalplan weitergeht – die Entscheidung treffen die zuständigen Gremien bei der Bezirksregierung. Das kann sich aber noch einige Zeit hinziehen. Spannend ist auch, wie die weiteren Diskussionsprozesse bei den Grünen ablaufen: Bei den unterschiedlichen Vorschlägen zum Regionalplan war sich die Fraktion in einigen Fragen nicht einig.

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Auch bei der Diskussion um das Gewerbe in Stöcken machten wichtige Fraktionsmitglieder ihre Bedenken deutlich – bis CDU-Fraktionschef Marc Schönberger mit dem von ihm initiierten Verzicht auf die Gewerbeansiedlung die Grünen von diesem Zwiespalt erlöste. Zunächst können sich aber vor allem die Fans der Landschaft in den Hoffnungsthaler Bergen freuen. Der schöne Ausblick bei Stöcken bleibt unverbaut.

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