Über 500 TeilnehmendeJugendfeuerwehr übt mit THW-Nachwuchs im Zeltlager bei Rösrath

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Kinder spielen in einem Pool.

Kinder spielen in einem Pool.

Am warmen Wochenende trafen sich über 500 Teilnehmende und verbrachten die Zeit zusammen im Zeltlager.

Ein gekonnter Schwung und der Schlauch rollt über den Weg aus – und trifft dort aufgestellte Wasserflaschen: alle Neune. Die Aufgabe hat das gemischte Team von Jugendfeuerwehrleuten aus Overath, Rösrath, Kürten und Leverkusen mit Bravour gemeistert: Ein weiterer Punkt fürs Abzeichen „Jugendflamme 2“, das am Samstag beim Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Rösrath im Fokus stand.

Da hatten die mehr als 500 Jugendfeuerwehrleute mit 100 Betreuerinnen und Betreuern sowie dem Nachwuchs des Technischen Hilfswerks (THW) bereits drei, teils von heftigen Wetterkapriolen geprägte Tage auf dem Höhenrücken bei Rösrath-Bleifeld hinter sich – und mehr als einmal bewiesen, dass sie auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.

Wir haben bewusst dies- mal keine Wettkämpfe der Jugendfeuerwehr- en gegeneinander ge- macht, damit die Grup- pen nach der Corona- Zeit erst einmal wieder zueinander finden.
Saskia Schüller, stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin in Rösrath und Organisatorin

Als der Himmel etwa am Donnerstag seine Schleusen öffnete und große Hagelkörner auf das Zeltlager niederprasseln ließ brachten sich die Nachwuchsretter nicht nur verantwortungsvoll in Sicherheit, sondern sammelten anschließend auch das Eis in Kisten, um darin Getränke zu kühlen. „Und als in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Wasser durchs Zelt der Kürtener gelaufen ist, haben wir unkompliziert Hilfe von der Bergisch Gladbacher Feuerwehr bekommen, die nasse Kleidung und Schlafsäcke in den großen Trocknern ihrer Wäscherei für Einsatzkleidung getrocknet hat“, sagt Saskia Schüller froh.

Die stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwartin aus Rösrath hat das große Zeltlager mit einem Team seit über einem halben Jahr vorbereitet. Bereits die Suche nach einem geeigneten Gelände sei nicht leicht gewesen“, sagt Rösraths Feuerwehrsprecher Björn Roth. Die schließlich mit Unterstützung engagierter Eigentümer gefundene Wiese hat zwar einen grandiosen Ausblick über die bergischen Höhen, jegliche Infrastruktur wie Toiletten und Wasserleitungen müssen allerdings erst dorthin geschafft werden.

Ein Besuch im Freibad

Die Jugendfeuerwehrleute machen unterdessen das Beste daraus. Morgens nach dem Aufstehen um 6 Uhr geht’s mit kleinen Mannschaftstransportwagen zum Duschen in die Sporthalle am Freiher-vom-Stein-Schulzentrum in Rösrath. Zudem hat die Stadt Rösrath jedem Zeltlagerteilnehmenden einen freien Eintritt ins Freibad der Stadtwerke in Hoffnungsthal spendiert. Von Bürgermeisterin Bondina Schulze habe es obendrein eine Trinkflasche für jeden gegeben mit Aufdruck des 45. Geburtstags, den die Rösrather Jugendfeuerwehr in diesem Jahr feiert, berichtet Saskia Schüller erfreut.

Neben den beiden Feuerwehrabzeichen Jugendflamme 1 und 2, haben die Organisatoren ein buntes Programm vorbereitet, zu dem auch abendliche Talentshow und eine große Tafel durchs gesamte Zeltlager am Sonntag gehören. Schon bei der offiziellen Eröffnung der großen Zeltstadt unter anderem mit Vize-Kreisbrandmeister Roger Machill, Kreisjugendfeuerwehrwart Peter Czychan, Vize-Landesjugendwartin Ronja Jakobi, dem Landtagsabgeordneten und Feuerwehrmann Martin Lucke sowie Rösraths Vize-Bürgermeister Hardy Schumacher ist zu spüren, dass die jungen Retter Feuer und Flamme für das Zeltlager mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Städten und Gemeinden sind.

Wasser ist eben nicht nur zum Löschen da

„Eine tolle Gemeinschaft“ sagt der 13-jährige Janik Paul aus Overath, während er mit seiner Jugendfeuerwehrkameradin Maja Liersam die Prüfung in der Gerätekunde bei Thomas Lichter von der Feuerwehr Kürten ablegt. „Und ich wusste gar nicht, dass das THW auch eine Jugend hat“, ergänzt Maja Liersam, während nebenan einige Jugendfeuerwehrleute Abkühlung in einem der aufgestellten großen Pools suchen. Wasser ist eben nicht nur zum Löschen da. Wie eine Saugleitung an einer Einsatzstelle aufgebaut wird, können die Jugendfeuerwehrleute aber natürlich aus dem Effeff bei der nächsten Station zum Jugendflamme-Abzeichen zeigen.

Die THW-Jugend arbeitet derweil mit Kreissäge und Holz. „Wir bauen Krisenkisten, in die man alles ideelle Werkzeug hineinlegen kann, mit dem man sich bei einer persönlichen Krise Hilfe holen kann“, erklärt André Zerna vom THW Bergisch Gladbach. In der Kreisküche schnippeln derweil Alois Bienert von der Feuerwehr Kürten und Philipp Löhe von der Feuerwehr Odenthal gemeinsam mit Andreas Berg vom THW Bergisch Gladbach Paprika fürs Mittagessen, während Florian Dorff und Andreas Seemann bereits das Gulasch in der Feldküche umrühren. „Es ist cool, neue Leute kennenzulernen“, sagt Celina John von der Jugendfeuerwehr Rösrath und erzählt begeistert vom Geländespiel am Freitag.

Ihr Kollege Noah Schmitz ergänzt: „Und in den Pool zu springen, macht auch viel Spaß.“ Schon jetzt freuen sich nicht nur die beiden auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

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