KinderbetreuungLücke bei OGS-Plätzen in Rösrath könnte von 93 auf 118 wachsen

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Wegen der Sanierung der Kita Sonnenstrahl war der benachbarte Spielplatz lange  gesperrt – im Sommer wurde er wieder eröffnet. Nun droht das Aus für die OGS-Plätze der Kita.

Wegen der Sanierung der Kita Sonnenstrahl war der benachbarte Spielplatz lange gesperrt – im Sommer wurde er wieder eröffnet. Nun droht das Aus für die OGS-Plätze der Kita.

Grund ist die Kündigung des OGS-Angebots der Kita Sonnenstrahl.

Der Mangel an Plätzen im Offenen Ganztag (OGS) könnte sich in Rösrath im nächsten Schuljahr weiter verschärfen. Bereits Ende November diskutierte der Schulausschuss über eine Prognose der Stadtverwaltung, die für die neu eingeschulten Grundschulkinder im Schuljahr 2024/2025 insgesamt 93 fehlende OGS-Plätze erwartete. Ausschussmitglieder drangen auf Ideen zur Abhilfe, über Vorschläge ist aber bisher nichts bekannt.

Doch nun ist zu befürchten, dass in Hoffnungsthal im neuen Schuljahr 25 schon vorhandene OGS-Plätze wegfallen. Damit würde sich die Lücke von 93 auf 118 fehlende OGS-Plätze vergrößern. Diese alarmierende Entwicklung ergibt sich durch die Situation der Kita Sonnenstrahl, die in ihren Räumen neben Kita-Kindern auch 25 Kinder von der Gemeinschaftsgrundschule Hoffnungsthal nach Unterrichtsschluss betreut – das Angebot heißt SOGS, das steht für „Sonnenstrahl-Offener Ganztag“.

Defizit beim Offenen Ganztag der Kita Sonnenstrahl

Doch der Hoffnungsthaler Elternverein als Träger der Kita hat bei der Stadt Rösrath darauf hingewiesen, dass die finanziellen Rahmenbedingungen für das OGS-Angebot, das die Kita für die Stadt auf die Beine stellt, nicht haltbar seien. Die SOGS arbeite mit Defizit. Der Hoffnungsthaler Elternverein hat daher einen mit der Stadt geschlossenen Vertrag zur SOGS gekündigt – wegen der einjährigen Kündigungsfrist schon im letzten Herbst – nach jetzigem Stand endet das Angebot also am 30. September. Betroffen wären 25 Familien, die für Kind bisher bereits einen OGS-Platz haben.

Der Hoffnungsthaler Elternverein ging bei der Kündigung davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen mit der Stadt klären ließen. „Wir haben die Kündigung ausgesprochen, aber wir möchten sie nicht umsetzen“, sagt Thomas Markgraf vom Vereinsvorstand. Doch bei bisherigen Kontakten mit der Stadtverwaltung zeichnete sich keine Lösung ab. „Wir befinden uns seit längerem im Dialog mit der Stadt“, stellt Markgraf fest. „Wir bekommen aber keine verbindliche Rückmeldung.“

Stadt arbeitet an "Lösungskonzept"

Auf Nachfrage dieser Zeitung bei der Stadtverwaltung hat diese eine Stellungnahme abgegeben, die aber auch nicht erkennen lässt, was die Stadt Rösrath vorhat. „Die Stadt erarbeitet derzeit ein Lösungskonzept, um die wegfallenden Plätze zu kompensieren“, heißt es in der Mitteilung der Pressestelle. Es würden Gespräche mit dem Hoffnungsthaler Elternverein geführt, es gebe „interne Abstimmungen“ in der Verwaltung und außerdem spreche die Stadt mit dem Rheinisch-Bergischen Elternverein, dem Träger der Kita Purzelbaum, die ebenfalls außerschulische OGS-Plätze anbietet.

Auch mit den Trägern des offenen Ganztags an den Gemeinschaftsgrundschulen in Forsbach und Rösrath spreche die Stadt. Ziel der Gespräche sei, „Lösungskonzepte zu erarbeiten“, um im ganzen Stadtgebiet OGS-Plätze anzubieten und Wartelisten abzubauen. „Diesen Gesprächen möchten wir an der Stelle nicht vorweggreifen, aber klar ist, dass die Stadt alles in den Erhalt sowie die Erweiterung von OGS-Plätzen setzt.“ Ob sich durch die nachdrücklichen Stellungnahmen und Bemühungen von Schulausschuss-Mitgliedern etwas bewegt, wird sich nach dem Straßenkarneval zeigen: Für den 15. Februar ist die nächste Schulausschuss-Sitzung geplant.

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