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Walter SchneelochBensberger Präsident des Landessportbunds NRW geht enttäuscht

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Walter Schneeloch geht als Präsident des Landessportbunds.

Bensberg – Walter Schneeloch ist enttäuscht, frustriert, fühlt sich gemobbt. Und tritt übermorgen nicht zu seiner Wiederwahl als Präsident des Landessportbundes (LSB) NRW an. Das unschöne Ende einer Jahrzehnte währenden Karriere als Funktionär im Sport, der sich höchste Meriten verdiente.

„Präsidium und Vorstand des Landessportbundes erkennen die herausragenden Verdienste von Walter Schneeloch um den Landessportbund NRW an. Er hat in vier Amtszeiten über 15 Jahre dessen Entwicklung wesentlich geprägt. Die große Struktur-Reform des LSB in den Jahren 2005 bis 2007, in deren Rahmen die Stadt- und Kreissportbünde als Mitglieder aufgenommen wurden und die Führungsstruktur des LSB verschlankt und professionalisiert wurde, bleibt eng mit seinem Namen verbunden,“ so eine von allen Mitgliedern des Präsidium des LSB unterzeichnete Erklärung.

Meinungsverschiedenheiten über Jahre hinweg

In der gleichen Erklärung berichtet das Präsidium aber auch von „Meinungsverschiedenheiten, die sich über mehr als ein Jahr entwickelt haben.“ Zunächst seien diese mit dem hauptberuflichen Vorstand, später auch mit dem Präsidium. Diese seien im Zusammenhang mit dem Sportbildungswerk im vierten Quartal eskaliert.

Zuletzt hätten sich die Präsidiumsmitglieder durch Walter Schneeloch nicht mehr vertreten gefühlt. Zum endgültigen Bruch kam es wohl, als Walter Schneeloch nach einer außerordentlichen Präsidiumssitzung am 11. Dezember schriftlich aufgefordert wurde, seine erneute Kandidatur bei der Mitgliederversammlung am 25. Januar zurückzuziehen. Dieser Aufforderung kam Schneeloch am 16. Dezember nach.

Botschaft traf ihn vollkommen unvorbereitet

Der LSB-Präsident ist zutiefst enttäuscht, hört frustriert auf. Und macht auch keinen Hehl daraus. Walter Schneeloch: „Diese Botschaft traf mich vollkommen unvorbereitet, zumal es vorab weder eine Andeutung noch ein Gespräch gegeben hatte. Ich war nicht nur total überrascht, sondern auch maßlos enttäuscht.“

In einer Außerordentlichen Sitzung des LSB-Präsidiums am 11. Dezember nach einer Sitzung des Sportbildungswerkes (SBW) am 5. Dezember sei bei zwei Gegenstimmen (auch der von SBW- und LSB-Präsident Schneeloch) beschlossen worden, den Zuschuss an das SBW zu streichen: „Da ich als Präsident des LSB diesen Beschluss mitzutragen habe, ihn aber aus Sicht des Präsidenten des SBW unverantwortlich fand, bin ich als Präsident des SBW mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.“

Konspiratives Treffen der Vorstands- und Präsidiumsmitglieder

Schneeloch nimmt an, dass es zwischen Vorstands- und Präsidiumsmitgliedern ein konspiratives Treffen gab, in dem vereinbart wurde, Schneeloch aufzufordern, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Gleichzeitig seien letzte Beschlüsse des SBW und des LSB aufgehoben worden – ohne Schneelochs Beteiligung.

Durch eine Mail von Stefan Klett (im Präsidium für Finanzen zuständig und Kandidat bei der Mitgliederversammlung am 25. Januar als Schneeloch-Nachfolger) sei er informiert worden, dass am 12. Dezember in Kaiserau ein Kompromiss erzielt worden sei, dem die übrigen Präsidiumsmitglieder bereits zugestimmt haben.

Schneeloch prangert menschenverachtendes Machtstreben an

Walter Schneeloch: „Da ich noch Präsident des LSB bin und nach Satzung zu Präsidiumssitzungen einlade, lege ich Wert auf die Feststellung, dass es nach dem 11. Dezember keine weitere Präsidiumssitzung gegeben hat, die die vorliegende Beschlusslage (Zuschuss an SBW für 2020 mit 0 Euro, d. Red.) geändert hätte. Somit ist diese Vereinbarung von Kaiserau (so sehr ich sie für den SBW gewünscht hätte) irrelevant. Wer eine solche Initiative auf den Weg bringt und dann auch systematisch zum bitteren Ende führt, handelt mit menschenverachtendem Machtstreben. Das traue ich keinem Präsidiumsmitglied zu.“

Unterzeichnet von LSB-Vizepräsidentin Hinnemann und den Präsidiumsmitgliedern Klett und Wortmann wurden die Mitgliedsorganisatoren mit Schreiben vom 18. Januar informiert, dass Walter Schneeloch Spannungen zwischen LSB und SBW nicht habe lösen können, dieses aber inzwischen anderen Präsidiumsmitgliedern gelungen sei und nach der MV am 25. Januar Grundlagen für eine Zusammenarbeit festigt werden sollen und der Zuschuss von 400 000 Euro mit dem Votum aller Präsidiumsmitglieder „neben Walter Schneeloch“ im Wirtschaftsplan erhalten bleibt. Walter Schneeloch zog nicht nur seine Kandidatur zurück.

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Er wird auch nicht an der Mitgliederversammlung des LSB am 25. Januar anwesend sein und somit nicht seine Ernennung zum Ehrenpräsidenten entgegen nehmen: „Da sich alle Präsidiumsmitglieder haben vor den Karren spannen lassen, und eine so große Organisation wie der LSB nur von einem Team gesteuert werden kann, das von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist blieb für mich in letzter Konsequenz nur der Schritt, am 25. Januar nicht mehr anzutreten.“ Daher werde er auch am 25. Januar sich „nicht mehr zu so genannten Sportfreunden und -freundinnen sich setzen, um sich dann eventuell noch von diesen ehren zu lassen.“ Zur Wahl für die Nachfolge von Walter Schneeloch steht in der Versammlung am 25. Januar Stefan Klett aus Wipperfürth.