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Baugebiet Im Spless in BedburgDas Ende eines langen Streits

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Bedburg-Kaster – Das Baugebiet Im Spless ist eine hübsche Siedlung im westlichen Kaster. Nur das Haus an der Ecke Carl-Leyhausen-Allee/Ecke Plau-Klee-Straße wird und wird nicht fertig. Der im April 2011 begonnene Hausbau blieb schon im Rohbau stecken. Bis heute ist kein Stein mehr auf die Mauern des Erdgeschosses gesetzt worden. Stattdessen mussten die Bauherren vor Gericht ziehen, um einen Baustopp und einen Abbruch des inzwischen fast vier Jahre alten Rohbaus zu verhindern.

Der Streit ist nun beigelegt. Was aus dem Rohbau wird, ist unklar. Das Ende einer unrühmlichen Geschichte, heißt es etwa bei der SPD.

Beschwerden

Am 28. Oktober erst zog der Bedburger Stadtrat einen Strich unter den Streit und sprach der Familie im Rahmen einer privatrechtlichen Vereinbarung einen fünfstelligen Betrag zu, um damit weitere Verfahren und Kosten zu vermeiden, auch wegen der Kredit- und Handwerkerkosten, die im Lauf der Jahre entstanden waren.

Begonnen hatte die unglaubliche Geschichte mit einem sofortigen Baustopp durch die Stadtverwaltung am 12. August 2011. Grund: Die zulässige Höhe des Baukörpers sei überschritten worden. Der Verdacht: Die Familie wolle dort Kinder betreuen. In der Nachbarschaft soll das zu Unmut geführt haben. Kontrolliert worden war die Baustelle jedenfalls aufgrund von Beschwerden aus dem Umfeld.

Im Oktober ging die Stadtverwaltung noch einen Schritt weiter und verfügte einen Teilabriss. Das Verwaltungsgericht Köln erklärte diese Verfügung für unzulässig und hob sie auf. Die Stadt reagierte prompt und setzte noch einen drauf: Am 15. März verfügte das Bauamt den kompletten Abbruch. Und wieder bekam die Stadt eine Abfuhr vor Gericht. Am 27. September stellte das Verwaltungsgericht in Köln das „rechtswidrige Verwaltungshandeln“ in Sachen Abbruch fest.

Im September 2013 reichte die Familie einen neuen Bauantrag ein. Der wurde bei der Stadt im Zusammenhang mit der Änderung des Bebauungsplanes auf Eis gelegt. Die Folge: Klage vor Gericht. Am 24. März des vorigen Jahres reichte die Familie einen erneuten Antrag ein. Was die Bauherren kaum noch für möglich hielten: Am 14. Mai stellte die Verwaltung eine Baugenehmigung aus. Das Oberverwaltungsgericht entschied jedenfalls nicht weiter, sondern forderte die streitenden Parteien zu einer außergerichtlichen Einigung auf.

„Damit ist ein viel zu langer Prozess zu Ende gegangen“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach. Es sei darum gegangen, weiteren Schaden von der Stadt und der Familie fern zu halten. Damit sei für die Familie auch die Möglichkeit eines Neuanfangs in Bedburg geschaffen worden.