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Nach Schließung des KrankenhausesCDU Bedburg kritisiert Solbachs „Alleingang“

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Das Bild zeigt den Eingang des Bedburger Krankenhauses. Es ist Absperrband vor der Eingangstreppe zu sehen.

Seit Ende Januar ist das Krankenhaus in Bedburg geschlossen. Die Städte Bedburg und Jülich haben nun gemeinsam mit einer Hausarztpraxis das Versorgungszentrum Erft-Rur gegründet, um gegen Versorgungsengpässe vorzugehen.

Die CDU bemängelt den ersten Vorstoß, der die medizinische Versorgung verbessern soll. Bürgermeister Solbach spricht von Wahlkampfpolemik.

Die Schließung des Bedburger Krankenhauses im Januar beschäftigt die lokale Politik. Nachdem die Stadt mit dem Start eines Medizinischen Versorgungsverbundes Erft-Rur (MVER) eine Kooperation mit dem Jülicher Krankenhaus und der Hausarztpraxis Dr. Wasserberg startete, übte die CDU Kritik an Bürgermeister Sascha Solbach und legte einen Vier-Punkte-Plan vor.

Die CDU spricht von einem „Alleingang“ Solbachs, der Unverständnis und Unzufriedenheit innerhalb der Bedburger Ärzteschaft ausgelöst habe. CDU-Bürgermeisterkandidat und Fraktionsvorsitzender Michael Stupp sagte dazu: „Es ist absurd zu glauben, dass dieses Projekt die medizinische Versorgung in Bedburg verbessert. Lediglich eine Praxis in Bedburg wird entlastet. Kein Rettungswagen wird bei einem Notfall von Bedburg aus das Krankenhaus Jülich anfahren.“ Es liege schlichtweg zu weit von Bedburg entfernt.

Bedburg: CDU will ein Integriertes Versorgungszentrum errichten

Zum Vier-Punkte-Plan der CDU gehört deshalb neben einer konkreten Bedarfsanalyse in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen auch ein runder Tisch „unter Leitung des nächsten Bürgermeisters“, an dem alle Bedburger Ärztinnen und Ärzte, das Krankenhaus Bergheim, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, die Krankenkassen und Vertreter der lokalen Pflege gemeinsam an einem nachhaltigen Konzept für die medizinische Versorgung arbeiten sollen.

„Denkbar wäre ein Integriertes Versorgungszentrum (IVZ). Der Weg dahin muss aber gemeinsam beschritten werden und duldet keine Alleingänge“, so Stupp. Um so ein Zentrum möglich zu machen, solle ein Vorkaufsrecht für das Krankenhaus genutzt werden. Auch solle ein Konzept erarbeitet werden, um den Standort für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiver zu machen.

Solbach wertet die Kritik als Wahlkampfpolemik

Sascha Solbach erklärte auf Anfrage, dass die aktuelle Lösung für Bedburger nicht nur in Bergheim, sondern auch in Jülich versorgt werden zu können, eine private Initiative sei, die die Stadt gerne unterstützt habe, den Steuerzahler nichts koste und die den handelnden Akteuren zunächst mehr Aufwand beschere. „Wir sind dankbar dafür, dass ein erster Schritt gegangen ist, denn seitens der Politik in Bund und Land haben wir bislang keinerlei Unterstützung erfahren.“

Was das Krankenhaus betrifft, habe der Rat einstimmig die Möglichkeit zur Aufstellung eines Bebauungsplanes und einer Vorkaufsrechtssatzung  beschlossen. Alle im Rat vertretenen Parteien seien über die Schritte informiert, hätten die Beschlüsse zur Immobilie mitgetragen und wüssten, dass der Dialog erst begonnen hat. „Wahlkampf hin oder her, dieses Thema ist mir und meinen Mitarbeitern zu wichtig, als dass ich das für Wahlkampfpolemik missbrauchen lasse. Dass wir weiter mit allen Parteien und im Thema versierten Personen über die bestmöglichen Chancen für Bedburg sprechen, versteht sich für mich von selbst.“