Das Aus für die Niederlassung an der Klosterstraße sei auch eine Folge der Insolvenz des Bedburger Hubertusstifts, sagt der Betreiber.
Umzug nach GrevenbroichDialysepraxis am Bedburger Krankenhaus schließt in einem Monat

Die Dialysepraxis des Unternehmens Nephrocare an der Klosterstraße in Bedburg schließt voraussichtlich Ende November. Patienten können Dialyseplätze in Grevenbroich nutzen.
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Die Schließung des Bedburger Krankenhauses im Januar hat immer noch negative Folgen für die Gesundheitsversorgung in der Region. Wie das Unternehmen Nephrocare auf Anfrage mitteilte, wird die Dialysepraxis an der Klosterstraße, gleich gegenüber dem Krankenhausgebäude, vermutlich Ende November geschlossen. Den Nierenpatienten solle ein Wechsel an den Hauptstandort Grevenbroich angeboten werden.
Das Personal bleibt demnach wie bisher an den Standort in Grevenbroich gebunden. Laut Nephrocare wurden in Bedburg zuletzt 29 Dialysepatientinnen und -patienten in zwei Schichten behandelt. Für sie stehen nun deutliche längere Anfahrtwege für die Dialyse an. Um die Behandlungen haben sich pro Schicht ein Facharzt für Nephrologie und abhängig von der Belegung zwei bis vier medizinische Fachkräfte gekümmert.
Bedburg: Synergieeffekte mit dem Krankenhaus fehlen nun
Die Insolvenz des Bedburger Krankenhauses, zu dem die Immobilie der Dialysepraxis gehört, habe dazu geführt, dass auch der Praxisstandort einer Neubewertung unterzogen werde, sagt Jörg Pelleter, Geschäftsführer von Nephrocare Deutschland. „Die Entwicklung überall im Gesundheitswesen geht dahin, dass kleinere Standorte geschlossen werden“, sagt Pelleter.
Im Fall der Bedburger und Grevenbroicher Niederlassungen sei es zudem so, dass sie nah an stationären Einrichtungen, also den Krankenhäusern, angelehnt seien. „So können Synergieeffekte genutzt werden“, sagt Pelleter. In Bedburg sei das nun nicht mehr gegeben.
Zudem habe es Probleme mit dem Gebäude gegeben. Einem Rundschreiben an die Patientinnen und Patienten ist zu entnehmen, dass die Heizung des Gebäudes nicht mehr zu reparieren ist und komplett erneuert werden müsste. „Da der Winter vor der Tür steht, muss zeitnah gehandelt werden“, heißt es in dem Brief. „Aufgrund des anstehenden kalten Wetters haben wir nicht viel Zeit und werden deshalb den Umzug voraussichtlich zum 1. Dezember vollziehen.“
„Logistisch und personell konnten wir die beiden Standorte nicht mehr abbilden“, sagt Pelleter. Im Zusammenspiel mit den Problemen mit dem Gebäude sei schnell klar geworden, dass man eine Veränderung habe herbeiführen müssen.
Die Zukunft der Krankenhausimmobilie ist nach wie vor ungeklärt. Insolvenzverwalter Mark Boddenberg ist zuversichtlich, zeitnah eine Lösung zu finden. „Ich bin mit verschiedenen Akteuren im Gespräch“, sagt Boddenberg. „Das wird sich absehbar für mich lösen, womöglich noch in diesem Jahr.“

