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NotfallversorgungBedburg, Grevenbroich und Rommerskirchen wollen Krankenhausneubau

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Zu sehen ist das Bedburger Krankenhaus neben der Kirche, im Vordergrund steht ein Schild, das auf das Krankenhaus verweist.

Das Bedburger Krankenhaus, gleich neben der Lambertuskirche gelegen, ist seit Januar geschlossen. Es gibt Bestrebungen der Städte Bedburg, Grevenbroich und Rommerskirchen, ein neues Krankenhaus zu bauen.

Der Rat der Stadt Bedburg entscheidet, ob er sich an einer Machbarkeitsstudie beteiligt.

Es gibt weiterhin Bemühungen, im Städtedreieck Bedburg, Grevenbroich und Rommerskirchen ein neues Krankenhaus zu errichten, gegebenenfalls auch auf Bedburger Stadtgebiet. Am Dienstag, 9. September, entscheidet der Stadtrat über einen Antrag der Freien Wählergemeinschaft (FWG), ob sich die Stadt an einer Machbarkeitsstudie für ein solches interkommunales Krankenhaus beteiligt.

Mit der Schließung des Bedburger Krankenhauses Anfang des Jahres und der Schließung der Notaufnahme im Krankenhaus Grevenbroich im Sommer hat sich die Infrastruktur der Notfallversorgung in der Region deutlich verschlechtert. Geht es nach den Städten Bedburg, Rommerskirchen und Grevenbroich, bleibt es nicht dabei. Gemeinsam planen die drei Kommunen, ein Krankenhaus neu zu bauen.

Bedburg: Auch der Kreis soll von der Initiative überzeugt werden

„Die drastische Verschlechterung der notärztlichen Versorgung in unserer Region ist offensichtlich“, schreiben die FWG-Ratsmitglieder Albert Steffens und Robert Getz in ihrem Antrag an den Bürgermeister. Auch solle der Rhein-Erft-Kreis von der Initiative überzeugt und ermutigt werden, sich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger im Nordkreis einzubringen.

Die drei Städte Bedburg (Rhein-Erft-Kreis), Grevenbroich und Rommerskirchen (Rhein-Kreis Neuss) arbeiten schon seit Monaten an einer Lösung, wie die Notfallversorgung in der Region wieder deutlich verbessert werden kann. „Jetzt haben wir drei Kommunen, die mitgestalten wollen, wenn es um Gesundheitsversorgung geht, und das ist genau der richtige Weg für über 100.000 Menschen“, sagt Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen. 

Auch Rommerskirchen wolle sich massiv dafür einsetzen, dass ein neues Krankenhaus mit neuer Notaufnahme kommt, sagt Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens. Und sein Bedburger Kollege Sascha Solbach ergänzt: „Die Schließung des Bedburger Krankenhauses war für uns ein Schlag in die Magengrube, dann kam die Schließung in Grevenbroich, und 100.000 Menschen sind plötzlich unversorgt, wenn es drauf ankommt. Das geht gar nicht.“ Das werde man nicht hinnehmen und kreisübergreifend neu denken.

Laut Solbach seien auch schon einige mögliche Standorte im Blick. Tatsächlich gebe es auf Bedburger Stadtgebiet in Lipp sogar eine Fläche, die für den Neubau eines Krankenhauses vorgesehen sei. Für einen Acker am Ortsausgang Richtung Kirchtroisdorf gebe es einen entsprechenden, wenn auch uralten Bebauungsplan. „Doch als Standort wird die Fläche wegen der Erreichbarkeit für die anderen Städte nicht infrage kommen“, sagt Solbach.

Ein Neubau eines Krankenhaues könnte bei Rath entstehen

Wahrscheinlicher sei ein Neubau, wenn er denn gelingt, in der Gegend um Neurath (Rhein-Kreis Neuss) oder Bedburg-Rath. „Es geht um die Erreichbarkeit und die Rettungsfristen, die eingehalten werden müssen“, sagt Solbach. Was einen Neubau angehe, sei die Frage der Kosten vermutlich leicht zu lösen. Aus Strukturfördermitteln für das Rheinische Revier könnten demnach bis zu 95 Prozent der Baukosten bestritten werden.

Ob und wie das leerstehende Hubertusstift in der Bedburger Innenstadt vermarktet werden kann, ist unklar. Laut Solbach ist der Sanierungsstau im Gebäude hinderlich. So gebe es etwa massive Probleme beim Brandschutz, beim Stromkreislauf und bei den sanitären Leitungen.