Auch Gewehre gestohlenUnbekannte verwüsten Bedburger Bürgerhalle kurz vor Karnevalssitzung

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Schränke sind nach einem Einbruch in Bedburg durchwühlt. Daneben ist eine Vitrine mit Pokalen zu sehen.

Die Einbrecher hinterließen in Bedburg durchwühlte Schränke.

Unbekannte haben nach einem Einbruch in der Königshovener Bürgerhalle große Schäden hinterlassen und unter anderem Luftgewehre und Tontechnik gestohlen.

Die Königshovener und Königshovenerinnen halten zusammen. Das wurde am Freitag, 2. Februar, eindrucksvoll bestätigt. In der Nacht zuvor waren Unbekannte in die Königshovener Bürgerhalle eingebrochen und hatten alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war.

Über einen Seiteneingang, den sie gewaltsam aufgebrochen hatten, verschafften sich die Täter Zutritt zu der festlich geschmückten Halle. Innen öffneten sie mit erheblicher Gewalt alle weiteren Türen. Das berichtete Bürgermeister Sascha Solbach auf Anfrage. Und dann starteten sie ihre Verwüstungen und ihren Beutezug.

Die Täter haben Schränke durchwühlt.

Die Einbrecher hinterließen in Bedburg Chaos.

„Ein großer Teil der Tontechnik für die für heute geplante Sitzung wurde gestohlen. Die Musikanlage ist weg. Auch die Getränke wurden gestohlen“, berichtete Solbach am Nachmittag sichtlich empört. Die Polizei wurde gerufen, und die Spurensicherung kam auch. Nicht nur die Halle, sondern auch das Geschäftszimmer der Königshovener Schützenbruderschaft war aufgebrochen und durchwühlt worden.

Bedburg: Einbrecher verschafften sich Zugang zur Schießhalle

Zu allem Unglück verschafften sich die zerstörungswütigen Einbrecher auch noch Zugang zur Schießanlage der Schützenbruderschaft. Auch dort nahmen sie alles mit, dessen sie habhaft werden konnten — auch Gewehre. „Zum Glück aber hat der Waffenschrank den Aufbruchversuchen standgehalten. Es wurden nur Luftgewehre gestohlen“, berichtete der Bürgermeister sichtlich erleichtert darüber, dass die kleinkalibrigen Waffen in der Schießanlage geblieben seien.

Sogar den Router haben die von der Wand gerissen.
Bürgermeister Sascha Solbach

Für Freitagnachmittag 16.11 Uhr war die Karnevalssitzung der Katholischen Frauengemeinschaft von St. Peter angesetzt gewesen. Als die ersten Eintreffenden morgens das Chaos mit anschauen mussten, dachten viele vielleicht, man müsse die Sitzung absagen.

Sitzung kann nach Einbruch in Bedburg trotzdem stattfinden

Doch nicht so die Königshovener. „Sie haben genau die richtige Antwort auf so eine dreiste Tat gegeben. Alle haben sich reingekniet, die Schäden beseitigt, eine neue Soundanlage besorgt, alles wieder dekoriert, neue Getränke besorgt und vieles, vieles andere mehr“, berichtete Solbach stolz. Die Sitzung konnte stattfinden.

Die Einbrecher hinterließen in Bedburg Chaos.

Die Einbrecher hinterließen in Bedburg Chaos.

Die Stadt konnte die Gewähr für die Sicherheit der Halle wieder übernehmen. Auch Solbach ging zu der Sitzung, die allen Straftaten, Zerstörungen und Diebstählen zum Trotz um Punkt 16.11 Uhr beginnen konnte. „Sobald die Spusi (Spurensicherung, d.Red.) raus war, haben alle mitangepackt. Riesenrespekt dafür, dass sie so ein Riesendurcheinander jedenfalls größtenteils wieder beseitigt haben“, berichtete Solbach weiter.

Sascha Solbach schimpft: „Die haben es so richtig krachen lassen in der Halle“

Dominik Pfeifer von der TSL Production sorgte für eine neue Lautsprecheranlage, Getränkelieferanten sprangen spontan ein und lieferten alles, was gestohlen oder zerstört worden war nach. Auf die Schnelle konnten aber nicht alle Schäden beseitigt werden. „Die haben es so richtig krachen lassen in der Halle“, schimpfte Solbach: „Sogar den Router haben die von der Wand gerissen.“

Die Sitzung konnte nach dem Einbruch dennoch stattfinden.

Die Sitzung konnte nach dem Einbruch dennoch stattfinden.

Auch die Brandmeldeanlage sei mutwillig zerstört worden. Noch vor einigen Wochen waren Flüchtlinge in der Bürgerhalle untergebracht gewesen. Pünktlich zu Karneval hatte die Stadt den Königshovener Bürgern ihre Veranstaltungshalle aber wieder zur Verfügung stellen können. Wie hoch der Schaden insgesamt sein wird, das wusste am Nachmittag noch keiner zu sagen. Die Stadtverwaltung sei noch in der Bestandsaufnahme und man wisse auch noch nicht, welcher Schaden Dominik Pfeifer für die gestohlenen Lautsprecher- und Mikrofonanlagen entstanden sei. Aber die Hauptsache war, dass gefeiert werden konnte.

Diese Sitzung, da sind sich alle sicher, werde so schnell niemand vergessen. Der Vorfall erinnert an einen Einbruch Mitte Januar im benachbarten Pulheim. Dort saß der Schock bei der KG Pennebröder Sinnersdorf groß: Wenige Stunden vor Beginn der Damensitzung mussten die Karnevalisten feststelle, dass Einbrecher in die Veranstaltungsstätte in Pulheim eingebrochen waren. Nicht nur die Tür zum Kühlwagen stand offen, 700 Liter Bier – reserviert für die Sitzung am Abend fehlten, auch wertvolle Veranstaltungstechnik war gestohlen worden. Auch dort konnte die Sitzung dank zahlreicher Helfer, Techniker und Bierverlag wie geplant stattfinden.

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