Kirchhertener Kultkneipe öffnet wiederDas ist „Mannis“ neuer Pächter

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Alexander Schneider übernimmt die Kultkneipe "Bei Manni".

Bedburg-Kirchherten – Vor knapp einem Monat erst wurden Frieda und Manni Schreier tränenreich verabschiedet. Das Gastronomenehepaar hatte schweren Herzens die Kultkneipe „Bei Manni“ im Doppelort Kirch-/Grottenherten aufgegeben, um sich in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden – ohne allerdings einen Nachfolger für die gut laufende Gaststätte und ihren „Schnitzel-Flitzer“, den Zustellservice, gefunden zu haben.

Nun ist der Nachfolger doch da. Am Freitag, 20. Mai, 17 Uhr, öffnet Alexander Schneider als Pächter das Lokal. Und er verspricht: „Es bleibt alles beim Alten.“ Das Team solle nahezu komplett übernommen werden, das Schlemmerpfännchen bleibt in der Menükarte, und das Schnitzeltaxi wird weiterhin fahren.

Bekannt für rustikale Küche

„Die Gaststätte ist für rustikale deutsche Küche bekannt, und das soll sich auch nicht ändern“, sagt der 62-jährige Bedburger. Auch der Name „Bei Manni“ soll weiterhin an der Hausfront prangen.

Und noch etwas bleibt: Frieda und Manni werden in der Gaststätte mitarbeiten. „Das ist unser lebendes Inventar, sie helfen mir bei der Übergabe“, sagt der gelernte Koch und Hotelkaufmann Schneider.

Nur wenige Neuerungen auf der Speisekarte

Ein bisschen was Neues soll es aber auch geben: „Bei Manni“ soll nicht mehr ausschließlich rustikal zugehen. „Ein bisschen moderner Pepp, das stelle ich mir vor“, sagt Schneider. Mediterranes Gemüse und passende Salate sollen auf die Speisekarte, ebenso Antipastiteller. Und: „Es wird wöchentlich wechselnde Desserts geben“, kündigt Schneider an, etwa eine Killepitsch-Creme mit einem Fläschchen Killepitsch-Kräuterlikör. „Das ist ein Rezept einer Mitarbeiterin.“

Ganz unbekannt ist Schneider in Kirchherten nicht: Er hatte in den vergangenen drei Monaten in der Gaststätte „Bei Manni“ als Koch ausgeholfen und kennt den Betrieb bereits in- und auswendig. Tatsächlich hatte er schon vorher überlegt, den Betrieb zu übernehmen, dann aber das Risiko in der Pandemie gescheut.

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Bei der Verabschiedung der Schreiers aber, die im Dorf groß gefeiert wurde, ließ sich Schneider im emotionalen Überschwang doch zur erneuten Zusage hinreißen. „Das hab ich vielleicht etwas zu laut gesagt, es haben zu viele gehört“, sagt Schneider mit einem Augenzwinkern. „Aber einen Rückzieher gibt es jetzt nicht mehr.“

Die Gaststätte müsse unbedingt erhalten bleiben, sagt der Koch. „Sonst stirbt ein Stück Kultur.“ Den Satz meine er sehr ernst, betont Schneider, „auch wenn ich natürlich hier mein Geld verdienen will“. Aber das Lokal habe für den Ort eine riesige Bedeutung.

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