Pläne für Wasserstoff-ProduktionEon stellt Ideen für Zuckerfabrikgelände in Bedburg vor

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Eine Person geht auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik spazieren.

Strom, Wärme und Wasserstoff sollen demnächst auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände produziert werden.

Was wird aus dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik? Eon hat bereits konkrete Pläne. Noch gibt es allerdings Gegenwind.

Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik könnte eines Tages Wasserstoff produziert werden. Die Strategie dazu hat Dr. Arndt Brauckmann von Eon am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Bedburg vorgestellt.

Auf dem Zuckerfabrikgelände ist bereits eine Photovoltaik-Freiflächenanlage geplant. Die Anlage kann neben Strom auch Wärme produzieren. Zusätzlich ist nun ein Elektrolyseur für die Produktion von Wasserstoff vorgesehen. Der Wasserstoff soll dabei aus der elektrischen Energie der PVT-Anlage produziert werden. Bei dem Energieversorgungskonzept von Eon soll mit moderner Wasserstofftechnologie eine nahezu Co2-freie Versorgung ermöglicht werden.

Lokale Herstellung von Wasserstoff ohne Förderung nicht rentabel

Während des Elektrolyseprozesses entsteht Abwärme. Die kann sinnvoll als zusätzliche Wärmequelle für den Standort verwendet werden. Daher muss eine Nähe zum Quartier gegeben sein, um Wärmeverlust zu vermeiden.

Wasserstoff lokal herzustellen, ist laut Arndt Brauckmann von Eon ökologisch das sinnvollste. Man müsse jedoch noch auf das Förderprogramm „Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ warten. „Ohne Förderung ist es wahrscheinlich nicht rentabel“, sagte Arndt Brauckmann von Eon.

Durch die Förderung soll ein Teil des Wasserstoffes über eine Tankstelle für den Verkehrssektor bereitgestellt werden. Der grüne Wasserstoff kann dann lokal über eine Wasserstofftankstelle genutzt werden. Mögliche Abnehmer könnten etwa der ÖPNV sein, Wasserstoffautos oder auch Logistiker. Die Idee sei, eine Tankstelle im Gewerbegebiet zu errichten, da der Verkehr dort momentan schon da sei, so Brauckmann. Zunächst geht es jedoch darum, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Bei der soll geprüft werden, ob eine Elektrolyseanlage auf dem Gelände überhaupt machbar ist. Bis Ende des Jahres könnte die Antragsstellung samt Konzept mit allen technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Schritten erfolgen.

Inbetriebnahme auf Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik für 2026 geplant

Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Das Gesamtvolumen schätzt Eon auf 15 Millionen Euro. Für die im nächsten Projektschritt geplante Antragsstellung wird ein Aufwand von rund 645 000 Euro eingeplant. Mit dem Projekt ist die Stadt Bedburg einerseits im Einklang mit den Deutschen Nachhaltigkeitszielen. Aber das Wasserstoffprojekt hat noch weitere Nutzen: Es steigere zudem die Attraktivität des Quartiers und Bedburg als Wirtschaftsstandort, gab Eon an.

Während der Antrag bei der SPD auf Begeisterung stieß, stieß er bei der FWG auf Ablehnung. „Es gibt zu viele ungeklärte Fragen“, sagte Wolfgang Merx. „Wir lehnen das ab.“ Gudrun van Cleef (CDU) fragte zudem nach, ob die Tankstelle in den 15 Millionen mitinbegriffen ist, was bejaht wurde.

Der erste Teil des Beschlusses zur Unterstützung der Konzeptidee wurde mit zwei Gegenstimmen angenommen. Den zweiten Teil zur Prüfung der Zulässigkeit eines Elektrolyseurs nahmen die Ausschussmitglieder mehrheitlich mit zehn Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung an.

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