BedburgAnwohner protestieren gegen neues Gewerbegebiet an der A 61

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Für Bedburg hat der Regionalrat den Planungsweg für ein Gewerbegebiet an der Autobahn 61 freigemacht.

Für Bedburg hat der Regionalrat den Planungsweg für ein Gewerbegebiet an der Autobahn 61 freigemacht.

Bedburg – Auch wenn das Verfahren für das Interkommunale Gewerbegebiet zwischen der Autobahn 61 und dem Ortsteil Pütz schon weit gediehen ist – viele Anwohner wollen nun organisierten Widerstand leisten. Um den Königshovener Andreas Jobs ist eine Bürgerinitiative entstanden, die nach eigener Aussage schon kurz nach der Gründung 600 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt hat. Und: „Wir streben ein Bürgerbegehren an“, sagt Jobs. Der Bürgermeister sei bereits darüber unterrichtet.

„Wir sind nicht gegen die Ansiedlung neuer Gewerbe- und Industriegebiete in der Stadt, aber wir sind einhellig gegen ein Industriegebiet an dieser Stelle“, sagt Jobs. Den Unterlagen der Bezirksregierung sei zu entnehmen, dass es sich dabei – entgegen dem Sprachgebrauch der Stadt – um ein Industriegebiet handele. Die Belastungen für die Bürger könnten durch Schichtbetriebe und die Art der Firmen daher stärker ausfallen als bei einem Gewerbegebiet.

Bedburg: Darum wehren sich die Anwohner gegen das Gewerbegebiet

Die von den Städten Bedburg, Elsdorf und Bergheim entwickelte Fläche liegt zwischen Pütz und der Autobahn 61 und wird von der Kreisstraße 36 nach Kaster und der Landesstraße 279 nach Millendorf umfasst. Sie soll rund 75 Hektar groß werden. CDU, Grüne und FDP lehnen ein Gewerbe- und Industriegebiet an dieser Stelle ab.

Elke Leone und Andreas Jobs von der Bürgerinitiative mit einem Protestplakat gegen das geplante Gewerbegebiet.

Elke Leone und Andreas Jobs von der Bürgerinitiative mit einem Protestplakat gegen das geplante Gewerbegebiet.

Auch die Bürgerinitiative verweist auf mögliche Belastungen für Anwohner und fordert einen anderen Standort, etwa im Norden der Stadt an der Autobahn 44. „Wie kann man ernsthaft ein neues Industriegebiet in dieser Größe mit einem Tages- und Nachtbetrieb bei einer minimalen Distanzfläche von nur 250 Metern zur Wohnbebauung in Kaster und Königshoven planen, wenn schon bei Windrädern eine Distanz von mindestens 1000 Metern gefordert wird?“, fragt Jobs.

Laut Verwaltung ist die Stadt Bedburg „leergekauft“

Die Stadtverwaltung hatte bei einer Bürgerbeteiligung im März bereits über die Planungen informiert. So hatte Bürgermeister Sascha Solbach in der digitalen Veranstaltung angekündigt, dass das Gewerbe- und Industriegebiet „eine deutlich grüne Handschrift“ tragen soll. „Es wird genau überlegt, wo die Betriebe hinkommen, die etwas mehr Lärm machen“, sagte Solbach. Andere Betriebe könnten dann dazwischen positioniert und als „aktiver Lärmschutz“ genutzt werden.

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Laut Verwaltung ist die Stadt Bedburg „leergekauft“, was Gewerbe- und Industrieflächen angeht. Um das Aus der Braunkohle abzufedern, müssten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. In den vergangenen Jahren seien viele Standorte geprüft worden, und die Fläche an der Autobahn 61 habe sich als die mit den geringsten Konflikten erwiesen.

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