Trockenheit und HitzeDas unternimmt die Stadt gegen das Baumsterben in Bergheim

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Die Kastanineallee in Paffendorf wurde neu bepflanzt.

Bergheim – Der städtische Betriebshof hat in der abgelaufenen Pflanzsaison rund 150 neue Bäume im Stadtgebiet gepflanzt. Das teilt die Verwaltung mit. Für den Herbst sind weitere 65 Pflanzungen geplant.

Die heimische Flora leide stark unter den klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre, heißt es aus dem Rathaus. Trockenheit und Hitze setzten der Pflanzenwelt zu. Dies könne man am Baumsterben erkennen, aber auch an der „rasanten Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen“. Deshalb hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders auf der Hut sein müssen, was die Verkehrssicherheit angehe.

Birken und Fichten in Bergheim leiden unter Trockenheit

Häufige Opfer der Trockenheit sind Birken und Fichten, viele Ahorne sind von der Rußrindenkrankheit befallen. Die Sporen, die sich bei dieser Pilzinfektion bilden, sind schädlich für den Menschen. „In vielen Fällen gibt es leider keine Alternative zur Entnahme der erkrankten oder abgestorbenen Bäume“, schreibt die Verwaltung.

Alles zum Thema Klimawandel

Mit den Dutzenden Neupflanzungen wolle man dem Verlust des Baumbestandes in Bergheim entgegenwirken, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. „Bäume sind eine starke Antwort auf den Klimawandel und bieten vielen Lebewesen Lebensraum und Nahrung. Sie produzieren Atemluft und reinigen sie vom schädlichen Feinstaub.“

Die Kastanienallee in Paffendorf beispielsweise ist komplett neu bepflanzt worden. Allerdings nicht mit den namensgebenden Bäumen. Stattdessen wurden abgestorbene Kastanien durch heimische Winterlinden ersetzt.

So sollen Bäume in Bergheim besser mit Trockenheit klar kommen

Um festzustellen, welche Baumarten in Bergheim am besten gepflanzt werden sollten, hat die Verwaltung Ergebnisse der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz, weiterer Versuchsanstalten, zum Beispiel der bayrischen Landesanstalt für Wein und Gartenhinweise, sowie Hinweise von Baumschulen zurate gezogen. Die empfohlenen Bäume, zum Beispiel säulenförmiger Spitzahorn, Säulenhainbuche und Manna-Esche, seien resistenter gegen Trockenheit und könnten auch Hitze besser vertragen.

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Bei der Pflanzung werde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt: „Entsprechend wurden an einigen Standorten die Baumscheiben vergrößert, um den Wurzeln bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Zudem wird bei der Pflanzung durch spezielle Zuschlagstoffe die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens um ein vielfaches erhöht“, schreibt die Stadtverwaltung. Denn im städtischen Territorium hätten es junge Bäume nicht leicht. Unter anderem mangele es häufig an Platz für Wurzel und Krone oder Wasser.

Um die Bäume mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, werden alle Neupflanzungen mit einem Bewässerungssack ausgestattet, zusätzlich zu den Bewässerungen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebshofs. Außerdem will der Betriebshof Biodiversität durch mehr Blühstreifen, Staudenflächen und Anpflanzungen von Gehölzen fördern.

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