Kunst am BauPlastische Malerei von Uwe Rachow schmückt Fassade des Medio in Bergheim

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Ein Clown ist auf der Wand des Medio zu sehen.

Ein Harlekin grüßt Passanten, die am Medio vorbeigehen.

Den Auftakt der Adventsserie „Kunst am Bau“ macht die Malerei des Künstlers Uwe Rachow auf der Fassade des Medio Rhein-Erft.

Gerade in der eigentlich besinnlichen, aber dann doch oft von Hektik getriebenen Adventszeit lohnt es sich, mal innezuhalten. Und Dinge zu entdecken, die einem sonst entgehen würden. Wir tun dies mit Ihnen, liebe Leser, bis Heiligabend, indem wir zwar nicht hinter Türchen blicken, sondern die Geschichten hinter den Kunstwerken erzählen, die ein Gebäude erst zu einem besonderen Bauwerk machen. Den Auftakt macht das Medio in Bergheim.

Es war eine tristgraue, in die Jahre gekommene verputzte Wand. Unter dem Pinsel von Künstler Uwe Rachow wurde die der Commerstraße zugewandte Rückseite des Medio Rhein-Erft im vergangenen Jahr zum Blickfang. Ein großer Vorhang hebt sich, dahinter kommt in Vignetten das Innenleben des Medio als Konzertsaal und Tagungsort in den Blick.

Das ist die bislang größte Arbeit, die ich je übernommen habe.
Künstler Uwe Rachow

Ein Maler in weißer Latzhose füllt auf der Leiter stehend Blätter eines Baumes mit Farbe, Artisten jonglieren mit Bällen und ein Harlekin blickt fröhlich in die Stadt. Rachow ist es gelungen, die Fassade durch plastische, dreidimensional anmutende Elemente lebendig wirken zu lassen. Unterstützt wurde er während der zwölfwöchigen Arbeit von seinen beiden 22 Jahre alten Assistenten Paloma und Pascal.

Und auch der Bergheimer Malermeister Hermann-Josef Falterbaum stand ihm nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat zur Seite: Er hatte zuvor die knapp 500 Quadratmeter große Fläche gesäubert und grundiert und auch rund 150 Liter Farbe geliefert.

Aufwertung des Stadtbilds: Künstler gestaltet Wand am Medio in Bergheim

Die Wand habe nach knapp 20 Jahren ohnehin einen neuen Anstrich bekommen müssen, sagte Medio-Chef Stefan Holzporz bei der Einweihung. In Uwe Rachow fand er einen Künstler, der den Anstrich zu einer echten Aufwertung für das Stadtbild werden ließ.

Rachow ist in Bergheim kein Unbekannter. Kurz vor dem Teilabbruch der alten Stadthalle stellte er 1999 dort seine Bilder aus. Und auch nach der Wiedereröffnung fünf Jahre später zog es den 1957 in Brandenburg geborenen Künstler an die Erft, um Foyer und Umgänge des neuen Hauses mit plastisch anmutenden Ornamenten zu gestalten.

Die Arbeit an der „B-Seite des Medio“ (Holzporz) stellte aber auch für den Absolventen eines Kunststudiums eine neue Dimension dar. „Das ist die bislang größte Arbeit, die ich je übernommen habe“, sagte Rachow nach Fertigstellung. „Das Medio ist fast schon ein Rachow-Museum, jetzt auch von außen“, lobte Holzporz das Ergebnis als „einzigartige künstlerische Note“ für das kupfergrüne Gebäude am Hubert-Rheinfeld-Platz.

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