Autoren-AufrufBergheimerin gibt Taschenbuch heraus – Erlös geht an rumänisches Tierheim

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau hat einen Hund auf dem Arm und ein hält ein Buch in der Hand.

Annika Steinke hat die Hündin Sylta aus einem rumänischen Tierheim nach Fliesteden geholt.

Annika Steinke aus Bergheim-Fliesteden hat die Anthologie „Tierisch beste Freunde“ herausgegeben – Erlös geht an rumänisches Tierheim.

Der Titel ist geschickt gewählt: Wer denkt nicht an den französischen Kultfilm „Ziemlich beste Freunde“, wenn man die Anthologie „Tierisch beste Freunde“ in der Hand hält? Annika Steinke aus Fliesteden hat eine glückliche Hand, berufliches Know-how und eine Menge Power bei der Vermarktung dieses Buches, das durch ihre Initiative entstanden ist.

Worum geht es? Hunde in Rumänien haben es schwer. Die im Durchschnitt ärmere Bevölkerung, so Steinke, hat nicht immer ein freundschaftliches Verhältnis zu Hunden, zumal wenn sie auf der Straße leben.

Annika Steinke ist in einer tierliebenden Familie in Königsdorf aufgewachsen, hatte nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr im Tierschutz verbracht, dadurch Kontakt zu einem Tierheim in Rumänien bekommen. Als im vergangenen November ihre Hündin Fly im Alter von 13 Jahren starb, war ihr sofort klar: Ohne Hund kann und will ich nicht leben. 

Rumänischer Hund erkrankt: Spenden für Tierheim und Behandlung 

Sie erinnerte sich an die armen Tiere in Rumänien, fuhr hin und entdeckte in dem Tierheim eine kleine zwei oder drei Jahre alte Hündin namens Sylta, in die sie sich umgehend verliebte. Sylta war scheu, ängstlich und zog sich in den ersten Wochen im neuen Zuhause in Fliesteden immer mehr zurück.

Es stellte sich heraus: Sie hatte ein großes Geschwür am Bauch. Mehrere Operationen wurden notwendig. Die Tierklinik in Stommeln schaffte es entgegen allen Prognosen, Sylta eine Lebensperspektive zu verschaffen. Die Kosten aber waren enorm: 8500 Euro musste Annika Steinke aufbringen. Sie hatte zwar eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen, die vorgeschriebene Wartefrist war aber noch nicht abgelaufen.

Zum Glück half die Tierschutzbrücke München, die nicht nur Zuwendung und guten Rat beisteuerte, sondern auch die Hälfte der Kosten übernahm. Da kam Annika Steinkes großes Herz und ebenso große Tatkraft ins Spiel. Sie wollte Spenden sammeln, um das Tierheim in Rumänien zu unterstützen und die noch offenen Kosten zu decken.

Aufruf per Instagram-Video: 26 Autoren leisteten literarischen Beitrag

Auf Instagram postete sie im Februar ein Video: Autorinnen und Autoren wurden animiert, einen literarischen Beitrag zur Anthologie „Tierisch beste Freunde“ zu leisten. In kürzester Zeit meldeten sich 26 Interessierte, überwiegend Frauen, aber kurz vor Redaktionsschluss kamen auch ein paar Männer dazu.

Auch Annika Steinke beteiligte sich schriftstellerisch. Man findet Kurzgeschichten, Gedichte, Bilder, Fotos in dem 182 Seiten starken Band. Natürlich liegt allen eine große Tierliebe zugrunde. Allerdings geht es auch durchaus ironisch zu.

So outet sich der Ich-Erzähler in Sebastian Steffens „Gandalf und Theoden“ zunächst nicht gerade als Hundeliebhaber, entwickelt dann aber eine solche Zuneigung zu zwei zugelaufenen Hunden, die es schließlich schaffen, ihn vom Alkohol wegzubringen und seine kriselnde Beziehung zu Sabine zu kitten – mehr kann man von einer Hundefreundschaft nicht erwarten.


„Tierisch beste Freunde“: als Taschenbuch und E-Book erhältlich 

Das Taschenbuch „Tierisch beste Freunde“, herausgegeben von Annika Steinke, ist überall erhältlich, wo es Bücher gibt, ebenso als E-Book. Alle Autorinnen und Autoren haben honorarfrei gearbeitet. Der Erlös geht an das Tierheim „Casa Cainelui“ in Rumänien.

KStA abonnieren